von Kira Gembri
- Audio CD
- Verlag: Audio Media Verlag (13. November 2017)
- ISBN-13: 978-3956392528
- empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Emilia
ist taub und zieht nach Wien, um ihr Leben auf ihre Art zu leben. Sie führt
eine Liste mit Träumen, unter anderem Klavier spielen zu lernen oder ganz laut
zu schreien. Doch dann trifft sie auf Nick, der ehemalige Stargeiger, dessen
Leben nicht unterschiedlicher zu Emilias sein könnte. Vielleicht können Emilias
stille und Nicks laute Welt doch miteinander harmonieren.
Emilia lebt in ihrer eigenen kleinen Welt und das
Leben hält einige Herausforderungen für sie bereit. Sie war mir von Beginn an
sehr sympathisch. Natürlich lebt sie zurückgezogener, aber andererseits war sie
mutig, taff und neugierig auf das Leben. Sie gibt sich viel Mühe, auch ohne fremde
Hilfe durchs Leben zu gehen.
Nick hingegen gab sich etwas selbstbewusster, als
er eigentlich ist. Nach einem Vorfall bei seinem letzten Auftritt muss er sich
erst nach oben kämpfen und zusammen mit Emilia hat er einen guten Gegenpart
gefunden.
Die anfängliche Freundschaft, die sich zu mehr
entwickelt, wird liebevoll beschrieben und Emilia schafft es, dass Nick immer
wieder geerdet wird. Auf der anderen Seite unterstützt er sie bei ihren
Träumen, erweckt sie aus ihrem Dornröschenschlaf und zeigt ihr durch seine
Unterstützung, wie wichtig Freunde sind. Gerade bei ihrem größten Traum, sich
ein Cochlea - Implantat einsetzen zu lassen, steht er hinter ihr. Ihre Familie möchte
sie davon abbringen und dies ist nicht immer einfach für sie.
Ich fand es interessant in die Welt der Gehörlosen
einzutauchen und im Hörbuch bekommt man interessante Einblicke, die ich vorher so
nicht wusste. In der Werbung wird einem immer suggeriert, dass man mit Cochlea -Implantaten
sofort hören könnte, dass dies aber nicht zwangsläufig der Fall ist und die
jeweiligen Personen erst nach und nach wieder das Hören lernen, erwartet man
nicht. Auch wie Gehörlose im Gegensatz
zu Hörenden mit einfachen Alltagssituationen umgehen, die Klingel als
Lichtsignal, der Wecker als vibrierendes Kissen, wurde toll in die Geschichte
verwoben. Auch die Diskussion zwischen Nick und Emilias Mutter zeigte viele
Situationen, die einem Hörenden vorher gar nicht klar sind. Was ein Hörender
als völlig normal hinnimmt, birgt für einen tauben Menschen Probleme. Das fängt
schon mit den Durchsagen am Bahnhof an, die sie nicht hören können.
Man erhält hier neben der schönen Geschichte sehr
viel Input über das Leben von Gehörlosen und das Leben als Stargeiger. Beide
werden durch ihre Sprecher Ilena Gwisdalla (Emilia) und Max Felder (Nick) gut
interpretiert. Einfühlsam geben sie den Protagonisten eine Seele und bringen
die Stimmung und die Gefühle wunderbar zur Geltung. Facettenreich geben die
beiden Sprecher im Wechsel die Geschichte zum Besten.
Einfühlsame und schöne Geschichte, die sich Zwischendurch toll
hören lässt. Angenehme Sprecher und mit ca. 4,5 Stunden auch nicht zu lange. Ansprechende
Geschichte über das Zusammentreffen von Gehörlosen und Hörenden, die garantiert
nicht langweilig wird.
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