Mördersuche zwischen malerischen Weinbergen
von Alexander Oetker
Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe (März 2018)
ISBN: 9783455000764
Genre: Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Es ist Spätsommer und eine Hitzewelle hat Frankreich fest im
Griff. Ein Glück, dass Kommissar Luc Verlain bei dem berühmten Marathon du
Médoc gemütlich auf einem Motorrad sitzen darf und nicht selber die gut 42 km
laufen muss. Quer durch die Weinberge und die schönsten Schlossgärten führt
dieser außergewöhnliche Marathon und auch auf dem Weingut von Lucs Freund
Richard werden die Teilnehmer mit Erfrischungen und Wein versorgt. Alles
scheint friedlich, bis sich auf einmal mehrere Teilnehmer unwohl fühlen und
zwei von ihnen zusammenbrechen. Einer der beiden, ein angesehener Winzer,
stirbt an Ort und Stelle und mit einem Mal findet sich Luc in einer sehr
unangenehmen Lage wieder. Ausgerechnet sein Freund Richard ist der
Hauptverdächtige. Doch das kann einfach nicht sein! Oder?
In „Château Mort“ schickt der Autor Alexander Oetker seinen
Kommissar Luc Verlain bereits zum zweiten Mal auf Mördersuche in der eigentlich
so beschaulichen und friedlichen Aquitaine. Vor traumhafter Kulisse muss Luc
nach einem Mörder fahnden, der beinahe einen perfekten Mord begangen hat. Es
gibt kaum Spuren und die wenigen, die es gibt, führen leider alle zu Richard.
Dennoch kann Luc – ganz im Gegensatz zu seiner Partnerin Anouk – nicht daran
glauben, dass sein alter Freund tatsächlich zu einem Mord in der Lage wäre. Je
länger er ermittelt, umso mehr muss er erkennen, dass das Geschäft mit den
erlesenen Weinen knallhart ist und viele kleinere Weingüter um ihr Überleben
kämpfen. Doch wer hätte von dem Tod des Winzers profitiert?
Während Luc ermittelte, hatte ich schon schnell einen
möglichen Mörder im Sinn. Der Haken daran war allerdings, dass es mehr
Wunschdenken als logische Schlussfolgerung war: kein erkennbares Motiv, dafür
aber eine Abneigung meinerseits gegenüber diesem Charakter. Erstaunlicherweise
lag ich aber gar nicht so falsch, wer hätte das gedacht?
„Château Mort“ ist ein Krimi, der zwar nicht mit übermäßiger
Spannung dienen kann, der aber durch seine Charaktere und die wunderbare
Umgebung punkten kann. Den Marathon du Médoc gibt es wirklich und wem er (ebenso
wie mir) bislang unbekannt war, dem kann ich nur empfehlen einmal danach zu
googeln. Viele Teilnehmer gehen kostümiert an den Start und es wird tatsächlich
während des Laufs Wein ausgeschenkt. Es wäre sicher mal ein Erlebnis dabei zu
sein, ganz gleich ob als Teilnehmer oder als Zuschauer.
Auch wenn es erst der zweite Fall für Luc Verlain ist, habe
ich das Gefühl sowohl ihn als auch einige Einwohner der Aquitaine bereits ewig
zu kennen. Eine ganze Reihe der Nebencharaktere haben bereits im ersten Fall
ihren Einstand gegeben, allen voran natürlich Anouk, die Luc nicht nur als
Kollegin sehr schätzt. Allerdings muss
ich sagen, dass mir Luc in seiner Art Frauen bzw. Beziehungen nicht allzu
sympathisch war. Ich wette, umgekehrt wäre er nicht begeistert, sollte Anouk
seinem Beispiel folgen…
Beinahe spannender als der Fall des toten Winzers war für
mich eine kleine Nebenhandlung, die ebenfalls bereits im ersten Band ihren
Ursprung nahm. Mysteriöse Postkarten an Luc und Anouk sowie ein weiteres
Ereignis, dass ich hier nicht weiter kommentieren möchte, um nicht zu spoilern.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wo das alles in dem/ den nächsten Teil(en)
hinführen wird.
Mein Fazit: Mir hat „Château Mort“ gut gefallen, sogar ein
klein wenig besser als der Vorgängerband „Retour“, und ich freue mich bereits
jetzt auf den nächsten Fall. Ein Krimi, bei dem zwar der Fall im Vordergrund
steht, doch das Privatleben von Kommissar Luc Verlain nimmt ebenfalls einen
recht großen Raum ein. Wer das mag und zudem das ein oder andere über Wein
lernen möchte, dem kann ich diesen Krimi nur empfehlen.
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