- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.03.2018
- Verlag : MIRA Taschenbuch
- ISBN: 9783956497926
- Flexibler Einband 304 Seiten
- Genre: Roman
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Autor ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Zartbitter, nicht zu süß ... mit einer Schicht
salzigen Karamells
„Manche Menschen hinterlassen eine
Lücke, andere machen Platz.“ (S. 28)
Sagt Oma Anni zu Rina,
als diese den Antrag ihres Freundes Daniel nicht annimmt. Rina kann ihm seine
Affäre vom letzten Jahr (noch) nicht verzeihen und er will nicht warten.
Eigentlich will sie jetzt bei Anni auf Rügen ihre Wunden lecken, sich neu
orientieren – schließlich ist sie nur wegen Daniel nach Berlin gegangen und
könnte nun zurückkommen. Doch da bricht Anni zusammen und Rina, die Ärztin ist,
muss sie wiederbeleben. Anni wird in ein künstliches Koma versetzt und Rina
ruft ihre Schwestern Pia und Jana an. Sie sind nach dem Unfalltod der Eltern
bei ihrer Oma aufgewachsen und haben eine ganz besondere Verbindung zueinander.
Während sie um Annis Leben bangen, überdenken sie ihre derzeitige Situation
neu. Was ist wirklich wichtig, wie soll es weitergehen? Außerdem machen sie eine
Entdeckung, die letztendlich das Leben aller auf den Kopf stellen wird: „Ja,
die Vergangenheit. Sie lässt uns einfach keine Ruhe.“ (S. 231)
Schon mit „Apfelkuchen am Meer“ hatte
mich Anne Barns verzaubert und in den Bann einer Insel (damals war es Juist)
gezogen. Auch bei „Drei Schwestern am Meer“ ist das Rügen-/Meer-/Urlaubsfeeling
sofort da. Ich war selber schon ein paar Mal auf der Insel und suche an der
Steilküste genau so gern wie die Schwestern nach Fossilien, schönem Treibholz
und Bernstein. Man kann beim Lesen des Buches den warmen Sand unter den Füßen und das
Brennen der Sonne auf der Haut fühlen – auch wenn wir hier gerade zweistellige Minusgrade
haben.
Mir gefiel besonders die unglaubliche
Gruppendynamik der Schwestern. Sie sind zwar sehr verschieden, ergänzen und unterstützen
sich aber perfekt und sind immer füreinander da. Auch Pia und Jana haben kein
Glück mit den Männern – liegt das wirklich am frühen Verlust der Eltern, wie
Jana, die Psychologie studiert, immer wieder behauptet?
Übrigens hat Anne Barns in
der Leserunde verraten, dass dieses Buch der Auftakt einer Trilogie ist –
jede der Schwestern wird ihre eigene Geschichte in einem eigenen Buch erzählen
dürfen
💗.
Die Handlung wird durch die
eingeschobenen Albträume von Anni immer verzwickter und spannender. In ihnen
geht es um rote Stiefel, Judith und Georg – was haben sie zu bedeuten?
Das Buch ist sehr emotional. Ich
habe mit Rina, Pia und Jana um Annie gelitten und es wieder viel zu schnell
ausgelesen. Auch das Ende ist einfach nur WOW.
Ich finde es toll, dass nicht alles komplett aufgelöst wird, sondern ein
bisschen was der Fantasie des Lesers überlassen bleibt.
(Oder in den oben schon erwähnten weiteren zwei Bänden aufgeklärt wird 😉).
Zudem wird auch auf Rügen wieder
geschlemmt, was das Zeug hält und mir lief beim Lesen das Wasser im Mund
zusammen. Für einige der im Buch erwähnten Gerichte gibt es die Rezepte im
Anhang, außerdem hat der Verlag ein zuckersüßes Rezeptheft zu Anne Barns Romanen herausgegeben – ich „musste“ irgendwann das Lesen unterbrechen,
um die
„Leipziger Lerchen“
nachzubacken – ein Gedicht!
Mein Fazit: „Drei Schwestern
am Meer“ ist eine wunderbar spannende Familiengeschichte mit viel Gefühl, die Lust
auf Mee(h)r macht.
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