- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 12.03.2018
- Verlag : Heyne
- ISBN: 9783453438699
- Flexibler Einband 368 Seiten
- Genre: Krimi
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
„Im Dienst gibt es keine Freunde
und keine Feinde.“
So richtig beliebt ist der
Lebensmittelkontrolleur Fellinger ja nicht. Kein Wunder bei seinem Job. Denn
wenn er was findet, macht er den Laden dicht. Und jetzt muss er also zum
Chinesen, die schwarze Soße wär irgendwie komisch gewesen. Leider ist dann
nicht die Soße das Hauptproblem, sondern der tote, korrekt abgezogen und ausgenommene
Hund, der von der Decke der Kühlung hängt. Und eh er sich versieht, steckt der
Fellinger in einer waschechten Mordermittlung, denn auch vom Frauchen des
Hundes fehlt jede Spur und die Polizei glaubt ihm nicht...
„Eiskalter Hund“ ist der
geniale Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Oliver Kern.
Berti Fellinger lebt im
Bayrischen Wald, ganz nah an der tschechischen Grenze. „Rüber“ fährt man aber
hauptsächlich zum „Schnacksln“ oder eben zum Ermitteln, denn Fellinger stellt
schnell fest, dass der Fall viel weitere Kreise zieht als zu Beginn angenommen.
Die verschwundene Hundebesitzerin hatte nämlich eine Liaison mit einem deutlich
jüngeren Tschechen. Doch auch der obskure Bruno-Gröning-Freundeskreis und die
Tochter der Vermissten geraten bald in sein Visier. Verbissen ermittelt er auf
eigene Faust, oft recht unbedarft, und merkt dabei, dass es leider nicht so läuft
wie im Fernseh-Tatort und sogar lebensgefährlich werden kann.
Berti ist nicht unbedingt ein
Sympathieträger und ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn als Person
eigentlich mag oder nicht. Er ist sehr speziell, fast schon ein bisschen
sadistisch veranlagt, wenn er die Gastwirte ärgert: „Weshalb ich öfter dort
vorbeischaue. ... Manchmal mache ich mir den Spaß und fahr auf seinen
Parkplatz. Nur so, um zu sehen, wie ihm die Augen rausquellen.“ (S. 7) Außerdem
hat er kein nennenswertes Privatleben. Ab und an mal eine Freundin, aber nie
was Festes. Das passt der Mama natürlich nicht, die sehnlichst auf Enkel
wartet. So lange bekocht sie eben den Buben mit guter Hausmannskost.
Das Buch hat mich sehr gut
unterhalten. Es ist extrem lustig, der Fall sehr vielschichtig und ich musste
zwischendurch echt aufpassen, wer hier wie mit wem verbandelt ist. Auch das
Lokalkolorit passt: Man kennt sich halt im Dorf, eine Hand wäscht die andere
und es wird geratscht, was das Zeug hält. Ein weiteres Highlight sind die Kapitelüberschriften
– ich sag nur „Arschbackentwist“, „Powidatschgerl“ oder „Celluliteschenkel“ ...
Fazit: Genialer Auftakt einer
neuen Reihe. Sehr unterhaltsam, spannend und lustig!
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