Samstag, 24. März 2018

Eiskalter Hund






  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 12.03.2018
  • Verlag : Heyne
  • ISBN: 9783453438699
  • Flexibler Einband 368 Seiten
  • Genre: Krimi
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!




Im Dienst gibt es keine Freunde und keine Feinde.

So richtig beliebt ist der Lebensmittelkontrolleur Fellinger ja nicht. Kein Wunder bei seinem Job. Denn wenn er was findet, macht er den Laden dicht. Und jetzt muss er also zum Chinesen, die schwarze Soße wär irgendwie komisch gewesen. Leider ist dann nicht die Soße das Hauptproblem, sondern der tote, korrekt abgezogen und ausgenommene Hund, der von der Decke der Kühlung hängt. Und eh er sich versieht, steckt der Fellinger in einer waschechten Mordermittlung, denn auch vom Frauchen des Hundes fehlt jede Spur und die Polizei glaubt ihm nicht...

„Eiskalter Hund“ ist der geniale Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Oliver Kern.
Berti Fellinger lebt im Bayrischen Wald, ganz nah an der tschechischen Grenze. „Rüber“ fährt man aber hauptsächlich zum „Schnacksln“ oder eben zum Ermitteln, denn Fellinger stellt schnell fest, dass der Fall viel weitere Kreise zieht als zu Beginn angenommen. Die verschwundene Hundebesitzerin hatte nämlich eine Liaison mit einem deutlich jüngeren Tschechen. Doch auch der obskure Bruno-Gröning-Freundeskreis und die Tochter der Vermissten geraten bald in sein Visier. Verbissen ermittelt er auf eigene Faust, oft recht unbedarft, und merkt dabei, dass es leider nicht so läuft wie im Fernseh-Tatort und sogar lebensgefährlich werden kann.

Berti ist nicht unbedingt ein Sympathieträger und ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn als Person eigentlich mag oder nicht. Er ist sehr speziell, fast schon ein bisschen sadistisch veranlagt, wenn er die Gastwirte ärgert: „Weshalb ich öfter dort vorbeischaue. ... Manchmal mache ich mir den Spaß und fahr auf seinen Parkplatz. Nur so, um zu sehen, wie ihm die Augen rausquellen.“ (S. 7) Außerdem hat er kein nennenswertes Privatleben. Ab und an mal eine Freundin, aber nie was Festes. Das passt der Mama natürlich nicht, die sehnlichst auf Enkel wartet. So lange bekocht sie eben den Buben mit guter Hausmannskost.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es ist extrem lustig, der Fall sehr vielschichtig und ich musste zwischendurch echt aufpassen, wer hier wie mit wem verbandelt ist. Auch das Lokalkolorit passt: Man kennt sich halt im Dorf, eine Hand wäscht die andere und es wird geratscht, was das Zeug hält. Ein weiteres Highlight sind die Kapitelüberschriften – ich sag nur „Arschbackentwist“, „Powidatschgerl“ oder „Celluliteschenkel“ ...

Fazit: Genialer Auftakt einer neuen Reihe. Sehr unterhaltsam, spannend und lustig!

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