- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 27.03.2018
- Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
- ISBN: 9783499274374
- Flexibler Einband 416 Seiten
- Genre: Roman
Was wäre wenn?
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Du mit Mitte 40 feststellst, dass Dich Dein Mann betrügt?
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Er seine Firma gegen die Wand gefahren und auch privat Pleite gemacht und
Dich da mit reingezogen hat?
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Du irgendwie neu anfangen musst?
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Du keine andere Wahl hast, als zurück zu Deiner frischverwitweten Mutter in
die Kleinstadt zu ziehen?
Ein Albtraum, oder? Und genau den erlebt Rike in „Mitte 40, fertig, los“. Ihr
bleibt wirklich nichts erspart. Mann weg, Sohn weg (er lebt mit 16 natürlich
lieber beim Papa), Haus weg. Einen Job hat sie auch nicht – sie war ja
Hausfrau. Also zurück nach Meppelstedt ins Haus der Eltern. Dort hat sich nichts
verändert. Es gibt immer noch die gleichen Läden, beim Fleischer eine Scheibe
Fleischwurst auf die Hand, nur eine ordentliche Kneipe und nirgend wo WLAN.
Selbst die alten Freunde sind noch fast alle da. Die Krönung aber ist Schmiddi,
der Sohn der Nachbarn. Er wohnt mit Mitte 40 immer noch bei seinen Eltern,
obwohl er inzwischen Anwalt ist! Wenigsten ist auch ihre ehemals beste Freundin
Mona gerade im Land.
Ich habe in letzter Zeit selten so gelacht wie bei diesem Buch. Sehr
gekonnt und amüsant nimmt Franka Bloom das Kleinstadtleben aufs Korn.
Die Nachbarn und Freundinnen ihrer Mutter beobachten Rike und kommentieren
jeden ihrer Schritte, Mutti behandelt sie wie eine Vierjährige (z.B. indem sie
ihr die Schnittchen in mundgerechte Stücke schneidet oder einen Kakao gegen
Kummer kocht) und auch sonst mischt sich im Ort jeder in sämtliche
Angelegenheiten ein. Dabei will Rike doch nur in Ruhe ihre Wunden lecken und
einen Plan fassen, wie es nun weitergeht. Denn bisher hat sie ihre Trennung und
den Verlust des Hauses geheim halten können ..
Doch schnell merkt sie, dass sie nicht die Einzige ist, die ihre Probleme
verheimlicht. Und obwohl sie eigentlich ganz schnell zurück in die Stadt wollte,
steckt sie bald wieder mitten drin im Kleinstadtleben.
„Mitte 40, fertig, los“ ist ein typischer Unterhaltungsroman, den ich mir
sehr gut verfilmt vorstellen könnte. Dass die Autorin auch Drehbücher schreibt,
merkt man ihm an. Ernste Themen und Amüsantes wechseln sich gekonnt ab und es
wird nie langweilig. Sehr einfühlsam werden auch Themen wie der Verlust der
Eltern oder Partner, Trauerbewältigung, Burnout oder Nervenzusammenbruch
behandelt.
Rike ist mitten aus dem Leben gegriffen. Ein bisschen hat sie mich an
Bridget Jones erinnert – kein Fettnäpfchen ist ihr zu tief und es quälen sie
die gleichen Figurprobleme. Genial fand ich, wie sich ihre Mutter nach dem Tod
des Vaters verhält – Ihr Leben ist nämlich noch nicht vorbei! – und Rike damit
klarkommen muss. Auch ihr bester Freund Schmiddi hat mir gut gefallen. Seine
Entwicklung hat nicht nur sie überrascht.
Leider waren mir die Handlung und vor allem das Ende etwas zu vorhersehbar
und klischeehaft waren, darum gibt es „nur“ 4,5 von 5 Sternen.
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