Erscheinungsdatum Erstausgabe: 12.03.2018
Aktuelle Ausgabe: 12.03.2018
Verlag: Penguin Verlag
ISBN: 9783641218959
Taschenbuch: 416 Seiten
Genre: Kriminalroman
Vom Kult-Ermittler Josef Maria Stachelmann hatte ich schon gehört und als nun „Böse Schatten“ - Stachelmanns neue Fälle beim Penguin Verlag erschien, war die Stunde des Kennenlernens gekommen.
Christian V. Ditfurth ist Historiker und steht für einen intelligenten und anspruchsvollen Schreibstil. Davon konnte ich mich schon in seinem Thriller „Zwei Sekunden“ überzeugen.
Außerdem hat mich das tolle Hamburg- Cover angesprochen.
„Kommissar Zufall“ bringt die Leiche eines Mannes ans Tageslicht, der vor 25 Jahren brutal zu Tode gefoltert wurde. Nun kann man sich vorstellen, dass die Spurenlage nach so langer Zeit nicht die allerbeste ist. Im Mund des Toten wird ein kleines Stück Papier gefunden, dass Rückschlüsse auf ein mögliches Mordmotiv bringen könnte. Doch die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig und so bittet Oberkommissarin Rebekka Kranz Stachelmann um Unterstützung, Dieser hat gerade einen Lehrstuhl an der Universität übernommen und freut sich über die willkommene Abwechslung. Stachelmann hatte sich bereits in vorangegangen Fällen einen Namen als Hobbyermittler gemacht. Bei seinen Recherchen stößt er auf die KgU -die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit.
Stachelmann stochert in ein Wespennest und die Vergeltungsschläge bleiben nicht aus. Auch privat läuft es für den Professor momentan alles andere als geradlinig.
Stachelmann ist ein sonderbarer Mensch, zweifelt oft an sich selbst und in Sachen Beziehung scheint er nicht gerade ein feines Händchen zu besitzen. Manchmal benimmt er sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Dennoch arbeitet Stachelmann akribisch an der Lösung des Falls und lässt sich auch von Drohungen gegen ihn und ihm nahestehende Personen nicht aus dem Konzept bringen. Das macht ihn sympathisch.
Mein heimlicher Star des Romans ist Stachelmanns Freund Georgie, den ich mit seinen lockeren Sprüchen sofort ins Herz geschlossen habe. Der Schlagabtausch zwischen den beiden Männern hat mich amüsiert und hat die Geschichte aufgelockert.
Christian V. Ditfurth überzeugt mit enormen Fachwissen. Seine Story ist exzellent recherchiert und die historischen Bezüge fand ich sehr interessant. Das regt zum Nachdenken an.
Allerdings verstrickt sich Ditfurth gelegentlich in Nebensächlichkeiten und holt sehr weit aus. Das führt zu einigen Längen zwischendurch. Außerdem hätten der Handlung, aus meiner Sicht, ein paar mehr Spannungsmomente gut getan. Es gab Abschnitte, durch die ich mich durchgekämpft habe und ich hätte es mir etwas komprimierter gewünscht.
Insgesamt ist dieser Kriminalroman ein intelligenter Lesestoff mit eigenwilligen Charakteren und einem hohen Informationsgehalt.
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