- Verlag: rororo
- Erscheinungstermin: 26.06.2018
- Flexibler Einband: 320 Seiten
- ISBN: 978-3-499-27445-9
- Genre: Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Miss Royal Mail
Daphne Penrose ist Anfang 50
und trägt an Cornwalls Küste im Städtchen in Fowey mit dem Fahrrad die Post
aus. Der Job ist anstrengend, die Straßen sind steil und ihre Wadenmuskeln
inzwischen steinhart, trotzdem leidet sie in Halbmondnächten (und nur da!) an
Schlaflosigkeit. In einer dieser Nächte beobachtet sie, wie jemand etwas vom
Boot wirft – Müll?! Leider nicht, wie ihr Mann Francis, der Flussmeister, am
nächsten Tag feststellt – es ist der beliebte Reeder Edward Hammett.
Und noch etwas erregt Daphnes
Aufmerksamkeit – die Haustür der Malerin Sandra McKallan steht schon seit 2
Tagen offen, doch gesehen hat sie Sandra nicht. Ein Blick durchs Fenster verrät
ihr, dass es in dem eigentlich sonst so aufgeräumten Atelier sehr unordentlich
aussieht.
Dem mit dem Mordfall
beauftragten Chief Inspector James Vincent trauen Daphne und Francis nicht
wirklich viel zu, zu gut kennen sie ihn von früher. Leider werden ihre
Befürchtungen bestätigt. Vincent ist immer noch ein unsympathisches Ekel, der
sich gern mit fremden Erfolgen schmückt. Also ermitteln sie lieber selber –
schließlich kennen sie ihre Mitbürger gut. Dachten sie zumindest ... Wer ist
wirklich ein Freund und wer ein Feind?
„Post für den Mörder“ stammt aus
der Feder von Thomas Chatwin und ich hoffe, dass Daphne und Francis weiter
ermitteln werden. Das Pärchen hat echtes Potential für eine Serie.
Ich fand den Krimi absolut
genial und sehr spannend, habe ihn an nur 2 Abenden verschlungen. Immer wieder werden
durch geschickte Wendungen und komplizierte Verwicklungen neue Spuren und
Verdächtige präsentiert. Ich war mir jedes Mal sicher, den Täter zu kennen und
lag natürlich falsch.
Daphne und Francis sind sehr
sympathische Protagonisten. Sie sieht sich selber nicht als zu neugierig oder
Miss-Marple-Verschnitt (da stimme ich ihr übrigens zu ;-)), aber sie kennt Land
und Leute eben besser als der überhebliche Inspector und hat intuitiv oft den
richtigen Riecher. Ihr Mann Francis versucht sie immer wieder zu bremsen und ermittelt
am Ende dann selber mit.
Das Städtchen Fowey bildet
eine tolle Kulisse für den Fall. Thomas Chatwin hat die Beschreibung der
Örtlichkeiten sehr geschickt mit der Handlung verknüpft und lässt so Bilder vor
meinem inneren Auge entstehen und weckt Sehnsucht nach Cornwall. Im Anhang
verrät er sogar seine persönlichen Reisetipps.
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