Familiengeheimnisse
von Amy Meyerson
Broschiert: 448 Seiten
Verlag: HarperCollins (Juni 2018)
ISBN: 9783959671620
Genre: Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG) Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Als Kind hat Miranda die Abenteuer mit ihrem Onkel Billy geliebt. Doch der Kontakt brach ab und als sie das nächste Mal eine Nachricht von Billy bekommt, bringt diese einen Stein ins Rollen, der bald Mirandas gesamtes Leben in Frage stellt. Was hat Billy all die Jahre verborgen? Warum spricht ihre Mutter niemals von ihm? Und warum ist er damals von der Bildfläche verschwunden?
Auch jetzt sind seine Botschaften eher kryptisch und Miranda
hat einige Mühe sich von einer zur nächsten zu hangeln. Dennoch kommt sie Stück
für Stück einer großen Familientragödie auf die Spur…
Ich habe das Buch bereits vor ein paar Tagen beendet und bin mir
immer noch nicht sicher, wie es mir gefallen hat. Es war sicherlich nicht
schlecht, aber es hat mich leider auch nicht vom Hocker gerissen.
Die
Familiengeschichte, die nach und nach zum Vorschein kommt ist tragisch und ich
kann gut verstehen, weshalb sie Miranda erst einmal den Boden unter den Füßen
wegzieht. Dennoch kann ich einige Punkte nur bedingt nachvollziehen. Zum einen
kann ich nicht verstehen, weshalb Miranda nach eigener Aussage seit Jahren
nicht an Billy gedacht hat und sich nun so dermaßen in der Vergangenheit
verbeißt. Zum anderen frage ich mich, was Billy mit dieser Schatzsuche, wie
Miranda es nennt, bezweckt. Wenn er wirklich will, dass Miranda die Wahrheit
erfährt, weshalb solche Umwege, bei denen nicht Mals sicher ist, dass Miranda
auch wirklich jede Spur findet?
Zudem finde ich es sehr schade, dass wir zwar Miranda recht
gut kennenlernen, ebenso ihre Mutter, alle anderen Figuren bleiben jedoch
relativ blass und austauschbar. Hauptsache, sie erfüllen kurzzeitig die
Funktion, Miranda den richtigen Weg zu weisen. Das fand ich sehr schade.
Ein letzter Punkt, von dem ich ein wenig enttäuscht war, ist
eine Aussage auf dem Einband. Dort steht dick „Eine Liebeserklärung an die Welt
der Bücher“. Mmh. Als Liebeserklärung kann ich das nicht empfinden. Sicher dreht
sich viel um die Buchhandlung Prospero
Brooks, die Autorin bringt einiges an Literaturwissen unter und Zitate aus diversen Klassikern helfen Miranda die Rätsel zu lösen,
doch vorrangig ging es um die verschwiegene Tragödie. Die Bücher waren
letztlich auch nur Mittel zum Zweck. Ebenso gut hätte Billy einen Plattenladen
besitzen können und Miranda Hinweise in Form von Songtexten und Liedzeilen
geben können.
Doch trotz all dieser Kritik lies sich das Buch gut lesen
und ich war durchaus neugierig auf die Auflösung. Unterm Strich bleibt für mich
eine gute Idee, die teils etwas langatmig umgesetzt wurde, und eine Familientragödie,
deren Dramatik erstaunlich unaufgeregt erzählt wurde.
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