ISBN: 9783404177080
Flexibler Einband: 448 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 27.07.2018
Genre: Liebesroman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
DER ANRUF
Alice ist 26 und wunderschön,
als Tom sie das erste Mal in einer Galerie sieht. Für ihn ist es Liebe auf den
ersten Blick, aber dann erfährt er zufällig, dass sie an Mukoviszidose leidet (einer
unheilbaren Lungenkrankheit). Er besorgt sich Informationen und ist geschockt,
Alice Lebenserwartung beträgt nur 30 Jahre. Ihr erstes Treffen findet dann auch
in ihrem zweiten Zuhause, dem Krankenhaus statt. Gegen jede Vernunft und den
Rat seines besten Freundes entscheidet sich Tom für eine Beziehung mit Alice.
Sie imponiert ihm, ist eine echte Kämpfernatur und lässt sich von ihrer
Krankheit nicht beherrschen: „Ich bin nicht meine Krankheit.“ (S.
23).
Alice schreibt seit ihrer
Kindheit Songs und ihr größter Traum ist eine Karriere als Sängerin und
Songwriterin. Aber geht das mit ihrer eingeschränkten Lungenfunktion? Kann sie
einen Produzenten überzeugen, es mit ihr zu versuchen? „Ich habe mich noch nie von
irgendetwas aufhalten lassen, schon gar nicht von meiner Mukoviszidose.“
(S. 16)
„Ein Song bleibt für immer“
beruht auf der wahren Geschichte von Alice Martineau. Ich habe sie bewusst nicht
vor dem Lesen gegoogelt, damit ich mir das Ende nicht vorwegnehme. Der Roman
erzählt von ihrem Kampf und dem ihrer Familie und Freunde. Alle haben immer
zurückgesteckt, eigene Wünsche und Träume, Lebensentwürfe hintenangestellt –
denn Alice Alltag bestimmte ihren Lebensrhythmus. Verständlich, dass sich Alice
oft schuldig fühlte und dass gerade ihre Mutter manchmal dachte, wie ihr Leben
wohl mit einer gesunden Alice verlaufen wäre.
Auch Tom versucht sich dem
anzupassen, aber es verlangt ihm (zu?) viel ab. Während seine Freunde heiraten
und Eltern werden, muss er um Alice’ Leben bangen, seine Träume von einer
eigenen Familie und Kindern wahrscheinlich begraben.
Als sich ihr Zustand immer
weiter verschlechtert, wird sie auf die Warteliste für eine
Herz-Lungen-Lebertransplantation gesetzt. Die Überlebenschancen dieser OP
liegen bei nur 30%. Aber wenn sie gelingt, kann Alice hinterher ein fast normales
Leben führen. Das Warten auf DEN ANRUF beginnt: „Der Mensch hofft, so lange er
lebt.“ (S. 417) ...
Das Buch ist extrem emotional
und eine echte Gefühlsachterbahn. Genau wie Alice Gesundheit geht es ständig
auf und ab. Ich konnte mich in ihre Angst und die ihrer Familie und Freunde richtig
einfühlen, habe mit ihnen gelitten. Aber sie hat ihnen auch viel gegeben, Mut
gemacht, das eigene Leben und Ziele zu überdenken. Alice hat eine unglaubliche
Kraft und Durchhaltewillen und verfolgt ihren Traum von der Karriere als
Sängerin unablässig weiter. „Meine Musik wird weiterleben, wenn ich
einmal nicht mehr da bin.“ (S. 185)
Besonders berührend fand ich neben
der Beziehung zu Tom die zu ihrem Bruder Jake und die Anti-Selbsthilfe-Gruppe,
die Alice und zwei andere betroffene junge Frauen gegründet hatten. Sie waren
immer füreinander da und haben sich gegenseitig Mut gemacht und unterstützt.
Das Cover ist sehr romantisch
und hoffnungsvoll - eine eigene Welt und Schallplatte zugleich, die sich
jeweils um Alice drehen. Aber für mich stand die Liebesgeschichte gar nicht im
Vordergrund, sondern Alice Leben, ihr Mut, ihr Durchhaltewillen, ihre Kraft.
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