Montag, 6. August 2018

Ein Song bleibt für immer






ISBN: 9783404177080
Flexibler Einband: 448 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 27.07.2018
Genre: Liebesroman


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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.

DER ANRUF

Alice ist 26 und wunderschön, als Tom sie das erste Mal in einer Galerie sieht. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, aber dann erfährt er zufällig, dass sie an Mukoviszidose leidet (einer unheilbaren Lungenkrankheit). Er besorgt sich Informationen und ist geschockt, Alice Lebenserwartung beträgt nur 30 Jahre. Ihr erstes Treffen findet dann auch in ihrem zweiten Zuhause, dem Krankenhaus statt. Gegen jede Vernunft und den Rat seines besten Freundes entscheidet sich Tom für eine Beziehung mit Alice. Sie imponiert ihm, ist eine echte Kämpfernatur und lässt sich von ihrer Krankheit nicht beherrschen: „Ich bin nicht meine Krankheit.“ (S. 23).
Alice schreibt seit ihrer Kindheit Songs und ihr größter Traum ist eine Karriere als Sängerin und Songwriterin. Aber geht das mit ihrer eingeschränkten Lungenfunktion? Kann sie einen Produzenten überzeugen, es mit ihr zu versuchen? „Ich habe mich noch nie von irgendetwas aufhalten lassen, schon gar nicht von meiner Mukoviszidose.“ (S. 16)

„Ein Song bleibt für immer“ beruht auf der wahren Geschichte von Alice Martineau. Ich habe sie bewusst nicht vor dem Lesen gegoogelt, damit ich mir das Ende nicht vorwegnehme. Der Roman erzählt von ihrem Kampf und dem ihrer Familie und Freunde. Alle haben immer zurückgesteckt, eigene Wünsche und Träume, Lebensentwürfe hintenangestellt – denn Alice Alltag bestimmte ihren Lebensrhythmus. Verständlich, dass sich Alice oft schuldig fühlte und dass gerade ihre Mutter manchmal dachte, wie ihr Leben wohl mit einer gesunden Alice verlaufen wäre.
Auch Tom versucht sich dem anzupassen, aber es verlangt ihm (zu?) viel ab. Während seine Freunde heiraten und Eltern werden, muss er um Alice’ Leben bangen, seine Träume von einer eigenen Familie und Kindern wahrscheinlich begraben.
Als sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert, wird sie auf die Warteliste für eine Herz-Lungen-Lebertransplantation gesetzt. Die Überlebenschancen dieser OP liegen bei nur 30%. Aber wenn sie gelingt, kann Alice hinterher ein fast normales Leben führen. Das Warten auf DEN ANRUF beginnt: „Der Mensch hofft, so lange er lebt.“ (S. 417) ...

Das Buch ist extrem emotional und eine echte Gefühlsachterbahn. Genau wie Alice Gesundheit geht es ständig auf und ab. Ich konnte mich in ihre Angst und die ihrer Familie und Freunde richtig einfühlen, habe mit ihnen gelitten. Aber sie hat ihnen auch viel gegeben, Mut gemacht, das eigene Leben und Ziele zu überdenken. Alice hat eine unglaubliche Kraft und Durchhaltewillen und verfolgt ihren Traum von der Karriere als Sängerin unablässig weiter. „Meine Musik wird weiterleben, wenn ich einmal nicht mehr da bin.“ (S. 185)

Besonders berührend fand ich neben der Beziehung zu Tom die zu ihrem Bruder Jake und die Anti-Selbsthilfe-Gruppe, die Alice und zwei andere betroffene junge Frauen gegründet hatten. Sie waren immer füreinander da und haben sich gegenseitig Mut gemacht und unterstützt.

Das Cover ist sehr romantisch und hoffnungsvoll - eine eigene Welt und Schallplatte zugleich, die sich jeweils um Alice drehen. Aber für mich stand die Liebesgeschichte gar nicht im Vordergrund, sondern Alice Leben, ihr Mut, ihr Durchhaltewillen, ihre Kraft.

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