Interessant, aber nicht fesselnd
von Petra Ivanov
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Unionsverlag (Juli 2009)
ISBN: 9783293204607
Genre: Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Wer ist bloß die Tote, die in einer Dachbox gefunden wurde? Bezirksanwältin Regina Flint und Kriminalkommissar Bruno Cavalli dringen immer tiefer in das Zürcher Rotlichtmilieu vor. Geht es um Menschenhandel, um Geld oder steckt eine ganz andere Motivation hinter dem Mord? Doch wie passt der zweite Tote ins Bild? Rache? Flint und Cavalli arbeiten unter Hochdruck, denn je mehr Zeit vergeht, desto kälter werden die Spuren.
„Fremde Hände“ ist der erste Fall für Petra Ivanovs Zürcher
Ermitttlerduo. Der Anfang war spannend und die Idee mit der Dachbox und dem
PU-Schaum fand ich schon ziemlich gut. Allerdings dauert es nach dem
vielversprechenden Anfang eine ganze Weile, bis der Krimi dann endlich Fahrt
aufnimmt. Nicht, dass es langweilig gewesen wäre, das auf keinen Fall,
allerdings war es nicht so mitreißend, wie ich es mir erhofft hatte. Das Ende
war allerdings sehr spannend und gerade weil nicht jedes kleine Detail geklärt
wurde, hat es mir sehr gefallen. Ich fürchte, es ist nur allzu realistisch,
dass die Rollen aller Beteiligten nicht immer bis zur Gänze aufgedeckt wird.
Ich kenne mich zwar weder in der Schweiz und noch weniger
(also gar nicht) im Zürcher Rotlichtmilieu aus, aber ich hatte das Gefühl, dass
die Autorin gut recherchiert hat und insbesondere über ein Ermittlungsdetail
habe ich mich sehr gefreut, da ich in dem Feld arbeite. Petra Ivanov schreibt
über Menschenhandel und Zwangsprostitution und wirft nebenbei sozialkritische
Fragen auf. Wird die Gesetzeslage Opfern und Tätern gerecht?
Neben dem verworrenen Fall, den vielen Spuren und noch mehr
Fragen, gab es aber auch allerlei Zwischenmenschliches. Jeder in Cavallis Team
hat seine eigene Geschichte, wird mit Ecken und Kanten beschrieben und wirkt
so, als hätte er oder sie ein reales Vorbild. Besonders zwischen Flint und
Cavalli kochen die Emotionen immer wieder hoch. Ihre gemeinsame Vorgeschichte
hilft einerseits bei den Ermittlungen, da sie sich leicht aufeinander
einstellen können und dem anderen vertrauen, andererseits ist es manches Mal
schwierig miteinander umzugehen. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn
die Gefühle zwischen den beiden etwas weniger Raum eingenommen hätten und der
Fokus dafür mehr auf dem Fall gelegen hätte, doch insgesamt ist das Verhältnis
relativ ausgewogen.
Es bleibt noch Luft nach oben, dennoch haben mir Flint und Cavalli
ein paar spannende Lesestunden beschert und ich bin gespannt, welcher Fall als
nächstes auf die beiden wartet und ob es auch ein Wiedersehen mit der ein oder
anderen Nebenfigur gibt.
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