Spannende und komplexe High Fantasy
von Heike Knauber
Broschiert: 608 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (Mai 2018)
ISBN: 9783734161438
Genre: Fantasy
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Das geheimnisvolle Siegel des Meeres soll laut einer
Prophezeiung den Untergang ihres Reiches verhindern können. Daher begeben sich Amir Khayam und Abu Sayaf, die Söhne des Sultans, auf eine
kriegerische und blutige Suche, der auch Meliaés Heimat zum Opfer fällt. Sayaf
und Meliaé fühlen sich zueinander hingezogen, doch Sayafs Pflichten als Heeresführer
und Meliaés wahre Bestimmung stehen ihnen im Weg, denn Meliaé selbst ist das
mystische Siegel…
Heike Knaubers Roman ist wunderbare High Fantasy, der ich
mich trotz einiger etwas langatmiger Passagen, schon nach wenigen Seiten nicht
mehr entziehen konnte. Meliaés Welt wird bildgewaltig und detailreich
beschrieben, die Charaktere sind ausgefeilt und die Handlung komplex. Das
mystische Reich der Najaden würde ich nur allzu gerne einmal mit eigenen Augen
sehen, die Beschreibungen haben vor meinem inneren Auge ein exotisches Bild
auferstehen lassen, dass ich gerne noch genauer erforschen würde.
Anfangs musste ich aufpassen, um die vielen Namen und Orte
nicht durcheinander zu werfen, zum Glück habe ich meist die Übersicht behalten.
Das kurze Glossar am Ende des Buches habe ich leider sehr spät entdeckt und ein
paar weitere Namen darin wäre schön gewesen. Insgesamt habe ich mich aber auch ohne
diese Hilfe gut zurechtgefunden.
Meliaé ist eine Protagonistin, mit der ich nicht sofort warm
geworden bin. Sie ist stur und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist
es schwer, sie davon abzubringen. Das ist nicht zwangsweise schlecht, aber
manches Mal doch anstrengend. Auch manche ihrer Handlungen waren für mich nicht
logisch oder nachvollziehbar. Dennoch habe ich von Beginn an mit ihr mitgefiebert
und gelitten. Vor allem hat es mich beeindruckt, wie gut es Heike Knauber
gelingt, Meliaés Entwicklung darzustellen. Von dem naiven, behüteten Mädchen
wird sie langsam zu einer starken Frau, die endlich ihre Bestimmung gefunden hat,
auch wenn sie mit ihr hadert.
Die beiden Brüder sind nun nicht wirklich Sympathieträger,
insbesondere Amir Khayam nicht, doch gerade dies hat mir gut gefallen. Abgesehen
davon, dass dann die ganze Geschichte anders verlaufen wäre, hätte sie mir
vermutlich bei Weitem nicht so gut gefallen, wenn die beiden Helden in
strahlender Rüstung gewesen wären. Stattdessen ist ihre Suche geprägt von
Gewalt und Grausamkeiten.
Auch wenn das Cover eher etwas verspielt wirkt und wohl eher
weibliche Leser anlockt (vermute ich mal), eine Liebesgeschichte sucht man zwar
nicht vergeblich, doch der Fokus liegt ganz klar auf dem phantastischen und nicht
auf dem romantischen Teil der Geschichte und ich denke, dass das Buch auch
einer männlichen Leserschaft gefallen wird.
Für mich ein Buch, das schwer zu beschreiben ist, und zu dem
ich daher am besten sage: lest es selbst! Solltet ihr High Fantasy mögen und
auch von grausameren Szenen nicht direkt abgeschreckt werden, so besteht eine
gute Chance, dass euch „Das Siegel des Meeres“ ebenso gut gefallen wird wie
mir.
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