ISBN : 9782919803408
Flexibler Einband : 448 Seiten
Verlag : Tinte & Feder
Erscheinungsdatum : 25.09.2018
Genre : Humor
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Herbert und Hans in neuer Mission
„Gab es das nicht in neu? Sieht
ein bisschen heruntergekommen aus.“ (S. 25) meint Hans, als er das Haus
von Anja und Herbert zum ersten Mal sieht. Ja, es ist schon was älter, aber
dafür liegt es direkt am Hirschgarten (ein berühmter Münchner Biergarten). Und
die paar Renovierungsarbeiten macht Herbert doch mit links. Nur für die
Elektrik hat er sich einen Handwerker vom Schwarzen Brett im Baumarkt geholt.
Der scheint allerdings nicht sooo professionell zu sein und haut regelmäßig alle
Sicherungen raus, was genau so regelmäßig zu Streit zwischen Anja und Herbert
führt: „ ... der Mann hat das gelernt.“ „Na und? Ich war auch gelernter
Finanzbeamter und hab mich hin und wieder verrechnet. Allerdings stirbt man da
nicht gleich.“ (S. 19).
Leider bleibt der Elektriker
nicht das einzige Problem. Anjas Eltern haben einen großen Teil zum Kaufpreis
zugeschossen – es ist ja für´s Enkelchen – und mischen sich jetzt via Skype in
jede Entscheidung ein. Angefangen von der Farbe der Badfliesen, über die
Verlegerichtung des Parketts, bis hin zur Trennwand zwischen Küche und
Wohnbereich, bei allem wollen sie mitentscheiden.
Aber zum Glück ist Hans
wieder in München. Er hat seinen Hof verpachtet und will eigentlich eine App
entwickeln. Ihm fehlt nur noch die Idee, wofür. Und so lange er das noch
überlegt, hilft er mehr oder weniger tatkräftig bei der Renovierung und spart
nicht an blöden Sprüchen und (un)nützen Ratschlägen.
„Profipfuscher“ ist schon das
6. Buch mit Herbert und Hans und hat mich wieder extrem gut unterhalten. Wir
sind selber erst vor 2 Jahren umgezogen (zum Glück in einen Neubau) und kennen
die Probleme mit Baumaterialien und Handwerkern nur zu gut. Immer wieder kommt
was dazwischen oder geht schief oder gleich ganz kaputt, der Umzugstermin ist
kaum zu halten und die Nerven aller Beteiligten liegen blank. Man könnte
meinen, Friedrich Kalpenstein hat das gerade selbst durchgemacht, so real
wirken sie Erlebnisse.
Anja und Herbert gehen recht
blauäugig an die ganze Situation. Sie haben nicht mal einen Baugutachter zu
Rate gezogen sondern sich ganz auf den Makler verlassen – mit zum Teil fatalen
Folgen. Anja flüchtet immer wieder in ihr Café und Herbert „verarbeitet“ den
ganzen Stress, in dem er regelmäßig den Baumarkt ansteuert. Bald ist der kleine
Oskar genau so gut ausgerüstet wie die Profihandwerker. Und dann ist da ja noch
Hans. Eigentlich soll er sich nur um Herberts Foodtruck kümmern, so lange der
die Umbauarbeiten beaufsichtigt, doch er mischt sich natürlich überall ein und
schleppt auch immer mehr Helfer an. Herbert ist genervt: „Das ist hier kein Auffanglager
für streunende Handwerker.“ (S. 152). Zumal sich jetzt auch noch seine
Eltern mit einbringen wollen ....
Mein Fazit: Saukomisch, viel
bayrischer Schmäh, echte Leidensfähigkeit und eine Männerfreundschaft, die
hoffentlich auch eine Haussanierung übersteht. Allen Freunden der gepflegten
Schadenfreude kann ich die „Profipfuscher“ sehr empfehlen ;-).
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