ISBN : 9783956498480
Flexibler Einband : 352 Seiten
Verlag : MIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 03.09.2018
Genre: Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an
Jette steht kurz vor ihrem
49. Geburtstag und ist etwas unzufrieden mit ihrem Aussehen. Aber „Fünfzig
ist das neue Dreißig. Na ja, das war vielleicht ein wenig übertrieben. Aber vierzig
würde passen.“ (S. 9) meint ihre Tochter Jule. Außerdem ist sie frisch
geschieden und quasi auf dem Weg in den Wellnessurlaub mit ihrer besten
Freundin Eva, als sie erfährt, dass ein alter Freund ihrer Mutter gestorben
ist. Statt nach Sylt geht es also zur Beerdigung nach Lünzen in der Lüneburger
Heide (ihrem Geburtsort), wo ihr sofort in ihre Jugendliebe Jan über den Weg
läuft. Zudem erfährt sie, dass sie das Lokal des Verstorbenen übernehmen könnte
– davon hat sie früher immer geträumt ...
Seit ihrer Schulzeit war
Jette nicht mehr in Lünzen, trotzdem ist das Heimatgefühl sofort wieder da. Der
Ort ist recht klein, man kennt sich und es gibt keine Geheimnisse – theoretisch.
Aber dann lässt die Schwester des Verstorbenen auf der Beerdigung eine Bombe platzen.
Und das bleibt nicht die einzige Überraschung.
Außerdem funkt es zwischen Jette
und Jan sofort wieder. Aber was will er von ihr? Eine Affäre? Eine zweite
Chance? Will sie die alte Liebe wieder aufwärmen? Liebe macht verletzlich.“
(S. 22) Sie hält ihn vorerst auf Abstand, auch wenn ihr das nicht immer leichtfällt.
In „Spätsommerfreundinnen“
lässt Andrea Russo die Frauen ihrer (und fast schon meiner) Generation zu Wort
kommen. Eine Altersklasse, in der man sich noch nicht richtig alt fühlt, aber eben
auch nicht mehr jung. Keine 20- oder 30jährigen auf der Suche nach der großen
Liebe, sondern gestandenen Frauen mitten im Leben und in Umbruchsituationen.
Jette und ihre Freundinnen resümieren ungeschönt über Wechseljahre und
eingeschlafene Beziehungen, sich verändernde Körper und Gelüste.
Einmal angefangen, konnte ich
das Buch kaum aus der Hand legen und habe (wieder mal) bis nach Mitternacht
gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die Geschichte
ist sehr spannend und voller unvorhersehbarer Wendungen. Und ziemlich lustig,
weil Jette gern mal in das eine oder andere Fettnäpfchen tappt.
Besonders gefallen haben mir
der Zusammenhalt der Frauen und die verschiedenen Arten ihrer Beziehungen. Jette
und Uta haben 30 Jahre nichts voneinander gehört und sind sich fremd geworden.
Jetzt sprechen sie sich aus und merken, was sie eigentlich verpasst haben.
Eva und Jette hingegen sind
sich ebenbürtig und beste Freundinnen, Ratgeber für alle Lebenslagen. Sie haben
sich gegenseitig durch die schlimmsten Krisen geholfen – so etwas schweißt
natürlich zusammen.
Und Jette und Tochter Jule
sind die „Girlmore Girls von Oberhausen“.
Andrea Russo macht mit diesem
Buch aber auch Lust auf die Lüneburger Heide und Buchweizentorte ;-).
Zum Schluss gibt’s mein
Lieblingszitat: „Liebe ist der Entschluss, das Ganze eines Menschen zu bejahen, die
Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.“ (S. 190)
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