Freitag, 26. Oktober 2018

Liebe ist so scheißkompliziert

von Sabine Schoder




  • Broschiert: 400 Seiten
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch; Auflage: 1 (22. August 2018)
  • ISBN-13: 978-3733504069
  • empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Genre: Jugendbuch






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Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!


Nele geht einmal auf eine Party und dann sowas. Sie stürzt mit Jerome, den Basketballstar der Schule, ab und am nächsten Tag kursiert ein Video, in dem sie viel zu wenig anhat, von ihr im Netz. Eigentlich kann es nur eine Person gemacht haben, doch der erste Kuss hat sich so wahnsinnig gut angefühlt und sie hatte hunderttausende Schmetterlinge im Bauch. Nele ahnt, dass die Wahrheit viel komplizierter ist.

Ein sehr aktuelles Thema, das leider viel zu oft passiert. Einmal nicht aufgepasst, kursieren Fotos oder Videos im Netz herum. Leider ist dies in der heutigen Zeit normal und genau dieses Problem hat Nele!
Mit ihrer Größe von 1,90m zieht sie eh schon alle Blicke auf sich und versucht sie gut wie möglich unsichtbar zu machen. Doch man ahnt es schon, das ist schier unmöglich. Nachdem das Video online geht ist die Schule die Hölle für sie und sie ist so wütend auf Jerome. Doch was hat er davon? Wollte er ihr schaden und sie nur ausnutzen oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter?
Jerome, der Basketballstar der Schule ist ein nach außen hin cooler Typ, doch schafft es die Autorin den Leser im Laufe des Buches hinter die Fassade blicken zu lassen und dort wartet ein sehr verletzlicher Junge, der meint, dass noch niemand diesen Jerome gemocht und schon gar nicht geliebt hat.
Der Aufbau der Story ist zu Beginn sehr gemächlich und bis zum Ende des ersten Drittels habe ich gespannt gewartet, wann es endlich zu dem Ereignis kommt. Bis dahin war es für mich leicht, das Buch zur Seite zu legen, doch dann hat die Geschichte sehr an Fahrt aufgenommen.
Das Video zog sich immer wieder in den Mittelpunkt, es gab auch viele Momente, wo man dem Schicksal von Jerome näher kommt und die erste Verliebtheit der Beiden ist einfach toll beschrieben. Die Selbstzweifel von Nele, ob gerade er wirklich an ihr interessiert ist, kann man gut nachvollziehen und auch Jeromes Geschichte ist authentisch und fassbar. Beide kämpfen mit sich selbst, doch ist es schön, wie sie sich immer umeinander kümmern. Die Schwierigkeit, die durch die immer vermehrte Nutzung der Medien entsteht, wird hier näher beleuchtet. Jeder kann einem Schaden und dies aus den verschiedensten Gründen. Von Eifersucht, Wut bis hin zu Spaß ist alles möglich. Aber auch die Konflikte, die entstehen, wenn man nicht der Norm entspricht, von Menschen, die zu groß, zu schwer oder aus anderen familiären Verhältnissen sind, werden hier perfekt in Szene gesetzt. Ich fände es super, wenn dieses Buch in den Schulen als Lektüre genutzt werden würde, da es auf jugendliche Art und Weise aktuelle Geschehen beschreibt, so dass viele Gespräche entstehen können.


Sabine Schoder hat hier ein wahnsinnig tolles Jugendbuch abgeliefert, welches mit aktuellen Problemen durch die Medien, aber auch privaten Problematiken besticht. Auch wenn ich den Anfang etwas zu langsam empfand, hat mich der Rest der Geschichte voll in seinen Bann gezogen. Unbedingte Leseempfehlung!

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