Spannend und mitreißend
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: HarperCollins (Oktober 2018)
ISBN: 9783959672481
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Genre: Jugendbuch/ Fantasy
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Seit Ewigkeiten schon sind die Riki und die Aska verfeindet.
Regelmäßig treffen die beiden Völker auf dem Schlachtfeld aufeinander und es
gibt niemanden, der nicht den Verlust eines nahen Verwandten zu beklagen hätte.
Auch Eelyn, die Tochter eines Clanführers der Aska, ist zur Kämpferin erzogen
worden. Vor fünf Jahren war sie dabei, als ihr Bruder Iri tödlich verletzt
wurde und über die Klippe stürzte. Nun steht er in der Schlacht leibhaftig vor
ihr – als Kämpfer an der Seite der Riki.
Sein Verrat trifft Eelyn schwer. Warum tötet er nun
Angehörige seines eigenen Volkes?
Gleich mit der ersten Szene nimmt uns die Autorin Adrienne
Young mit nach Aurvanger auf das Schlachtfeld, wo wir Eelyn und ihre Freundin
Mýra kennenlernen. Beide wissen, dass sie sich blind auf die andere verlassen
können. Sie sind mutig, stolz und ihrem Volk treu ergeben.
Als sie ihren Bruder auf dem Schlachtfeld wiedersieht, ist
sie wie vom Donner gerührt. Kann er es tatsächlich sein? An der Seite der verhassten
Riki? Eelyn will es genau wissen, hat sie doch lange um ihn geweint.
Eelyn ist eine starke Protagonistin, die ich gern mochte,
auch wenn ich manches Mal vermutlich anders gehandelt hätte als sie. Der innere
Konflikt, den Iris Verrat bei ihr auslöst, wird gut geschildert. Sich einfach
freuen, dass er noch lebt und ihm verzeihen, das geht nicht so einfach. Leider ist
es ausgerechnet Iri der für mich eher ein bisschen blass bleibt, aber damit ist
er zum Glück auch der einzige.
Der Schreibstil von Adrienne Young ist fesselnd und mitreißend,
mit gelungenen Beschreibungen sowohl von der Umgebung als auch den Charakteren.
Oftmals habe ich mich bei ihren Schilderungen in ein Wikingerdorf versetzt
gefühlt. Die Dorfgemeinschaft ist rau, aber herzlich und hält gegen jeden und
alles von außen fest zusammen. Auch viele Namen klingen nordisch: Halvard,
Fiske, Vidr…
Ein wenig skeptisch war ich bezüglich der auf dem
Klappentext angedeuteten Liebesgeschichte, da es gefühlt kein Buch mehr ohne
eine Romanze gibt. Doch die Skepsis war unbegründet, denn Adrienne Young
gelingt es wunderbar die aufkeimenden, zarten Gefühle einzufangen. Dabei wird
es niemals kitschig und die Liebesgeschichte rückt auch nie zu sehr in den
Vordergrund.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir „Das Herz der Kämpferin“
sehr gefallen hat und mich die Autorin mit ihrem Debüt überzeugen konnte: ein
mitreißender Schreibstil, tolle Charaktere und ein großartiges Setting – was will
man mehr?
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