ISBN : 9783499274718
Flexibler Einband : 304 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 23.10.2018
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Louise gegen den Rest der Welt
Madame Louise
Bertin hat vor Jahren die Pariser Boulangerie von ihrer Mutter übernommen und
backt die besten Baguettes von Paris. Darum darf sie diese auch zweimal täglich
in den Elysee-Palast liefern. Ausgerechnet an dem Tag, als der neue Präsident
Charles Bonnet sein Amt antritt, sieht sie morgens im Nachbarhaus eine blutige
Hand an einem Fenster des Treppenhauses. Doch die gerufene Polizei entdeckt bei
ihrer oberflächlichen Suche keine Spuren. So beginnt Louise auf eigene Faust,
Nachforschungen anzustellen und schon bald zieht der Fall größere Kreise, als
sie je ahnen konnte.
Die Beschreibung
von Louise Bertin mit ihrem akkuraten grauen Pagenschnitt, dem auffälligen
roten Lippenstift und den edlen Designerklamotten hat mich sofort an Anna
Wintour denken lassen. Auch das Alter müsste passen, wobei nie genau gesagt
wird, wie alt Louise denn nun eigentlich ist. Allerdings hat sie das
Tagesgeschäft der Boulangerie schon lange an ihren Neffen und dessen Frau übergeben und backt nur noch die Baguettes für
den Präsidentenhaushalt. Auch das fällt ihr immer schwerer, aber: „Das
Alter war keine Krankheit, sondern nur eine Herausforderung, die sie bewältigen
musste.“ (S. 61) Zudem hält sie auch der Flirt mit dem (verheirateten!)
Apotheker Olivier Pellegrini jung. Ihn bezieht sie als erstes mit in ihre
Ermittlungen ein, denn er beschafft ihr die Chemikalien, um das Blut im
Treppenhaus nachzuweisen.
„Madame Bertin steht früh auf“ ist ein
charmanter Cosy-Krimi von Julie Masson und könnte der Start einer Serie sein.
Das Paris-Setting kommt allerdings nur bei Louises Brot-Auslieferungsfahrten
durch Paris, ihre Boulangerie und den Blick aus diversen Dachfenstern zum
Tragen, ansonsten hätte das Buch überall spielen können.
Louise erinnerte an Miss Marple bzw. Jessica
Fletcher aus der Fernsehserie „Mord ist ihr Hobby“ – genau wie diese Damen ist
sie der Polizei immer mindestens einen Schritt voraus. Leider war mir der Fall
etwas zu konstruiert. Louise stolperte mir zu oft über die nächsten Hinweise bzw.
Beweise. Zudem fand ich es auch nicht ganz realistisch, dass der ermittelnde
Polizist sie immer wieder an Tatorte lässt, sie mit Hintergrundinformationen
versorgt bzw. sie ihm mehrfach Unterlagen entwenden kann.
Davon abgesehen ist das Buch sehr unterhaltsam und
Louise eine sympathische, liebenswerte und clevere Ermittlerin mit einer sehr
guten Beobachtungsgabe, die ihr Gegenüber zur Not mit ihrer Handtasche
ausknockt. Falls Louise wirklich in Serie geht, würde ich mir etwas mehr
Paris-Feeling und einen Tick mehr Realität bei den Ermittlungen wünschen.
3,5 von 5 Sternen
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