ISBN : 9783426654453
Fester Einband : 656 Seiten
Verlag : Knaur
Erscheinungsdatum : 02.11.2018
Genre : Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Wie Kaiser Barbarossa zu seinem Namen kam
1152 ist es endlich so weit –
Friedrich I. von Staufen wird zum deutschen König gesalbt. Darauf hat er
jahrelang hingearbeitet und den eigentlichen Erben, seinen minderjährigen
Neffen Friedrich IV. (von Rothenburg) unter seine Fittiche genommen – vor
allem, damit er ihn unter Kontrolle hat. Als nächstes muss er seine ungeliebte
Frau Adela loswerden. Offiziell liegt es natürlich nur an ihrem Status, der dem
eines Königs und zukünftigen Kaisers nicht gerecht wird: „Ich bin König. Ich darf mir
Gefühle nicht erlauben.“ (S. 66) Seine neue Frau muss nicht nur jung,
schön und reich sein, sondern auch eine starke politische Allianz schmieden. Die
Entscheidung fällt letztendlich auf Beatrix, der er sofort verfällt. Und wenn
sie ihm erst eigene Erben schenkt, wird sich auch eine Lösung für Friedrich IV.
finden...
Doch bevor sich Friedrich I. zum
Kaiser krönen lassen kann, muss er sein Land wieder einen, diverse
Machtstreitigkeiten und Besitzfragen klären. Er geht dabei neue Wege, verkündet
den Großen Reichslandfrieden (und setzt ihn durch), erklärt erstmals Lehen als
erblich – er ist ein Visionär mit sehr intelligenten Ratgebern, wie z.B. dem
späteren Kölner Erzbischof Rainald von Dassel.
Friedrich regiert mir harter
Hand, ersetzt die wortwörtlich „alten“ Berater durch seine jungen Freunde und
Weggefährten und macht dabei vor allem Heinrich den Löwen sehr groß und sehr
mächtig – sehr zum Ärger seiner Gegner. Zu diesen Gegnern gehören auch Albrecht
der Bär und der Meißner Markgraf Konrad von Wettin und dessen Söhne. Ihre
Allianz gegen Friedrich kommt sie teuer zu stehen.
Doch auch Friedrichs
Kaiserkrönung läuft nicht wie geplant. Der Papst liegt mit Rom im Clinch und
wird nicht in die Stadt gelassen. Friedrich muss ihm den Weg erst freikämpfen
und gewinnt letztendlich nur durch eine List. „Unterm Strich habe ich also auf
diesem Romzug fast nichts erreicht – außer der Kaiserkrone, die ich natürlich
sehr dringend wollte.“ (S. 365)
Sabine Ebert hat es auch mit
dem dritten Teil der „Schwert und Krone“ Reihe wieder geschafft, mich in ihren
Bann zu ziehen und für frühe deutsche Geschichte zu interessieren. „Zeit des
Verrats“ umfasst die Jahre 1152 bis 1157, schlägt den Bogen von Friedrichs
Krönung bis zur Bestrafung seiner Gegner; u.a. rettet Konrad von Wettin seine
Herrschaftsgebiete nur, indem er sie noch zu Lebzeiten unter seinen Söhnen
verteilt und ins Kloster eintritt, bevor Friedrich sie ihm absprechen kann.
Sabine Ebert lässt Geschichte
anhand von Einzelschicksalen lebendig werden. Ich war begeistert, von
Christians Ausbildung und Schwertleite zu lesen – habe ich ihn doch jahrelang
in der Hebammen-Saga begleitet.
Ihr besonderes Augenmerk gilt
immer wieder dem Schicksal der Frauen zur damaligen Zeit. Hedwig von
Ballenstedt ist erst 13, als sie mit Konrads Sohn Otto (30!) verheiratet wird.
Das war damals zwar nicht unüblich, aber Hedwig stellt sich bald als sehr kluge
und starke Führungspersönlichkeit heraus, die sogar ihren jähzornigen Mann geschickt
lenken und beeinflussen kann.
Sehr berührt hat mich auch
die Geschichte von Konrads Tochter Adele, die eine Liebesheirat mit Sven III.,
dem König von Dänemark einging. Leider machte sich Sven in seinem eigenen Land
durch Steuererhöhungen etc. extrem unbeliebt und wurde vertrieben – Adele hatte
ihn immer zu begleiten und führte ein Leben auf der Flucht bzw. in
verschiedenen Exilen, oft völlig mittellos und auf die Großzügigkeit ihrer Gastgeber angewiesen.
Kaiser Friedrich I. wird als
Mensch mit Stärken und Schwächen dargestellt. Er kann z.B. weder lesen noch
schreiben, greift hart durch, ist oft unbeherrscht und bevorzugt seine Freunde,
ist aber auch ein geschickter Taktierer. Zudem erkennt er, wer ihm helfen kann
und umgibt sich mit den richtigen Leuten – wie Rainald von Dassel.
Ach ja, seinen Namen hat
Barbarossa (Rotbart) lt. Sabine Ebert übrigens von den Römern bekommen, die ihn
damit während der Belagerung ihrer Stadt beleidigten ;-).
Fazit: Spannend, opulent und
wieder hervorragend recherchiert – Sabine Ebert hat es auch mit dem dritten
Teil der „Schwert und Krone“ Reihe - „Zeit des Verrats“ - geschafft, mich in
ihren Bann zu ziehen.
1 Kommentar:
Hey Tanja,
schön, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. Ich habe den dritten Teil gerade beendet und nächste Woche geht meine Rezension online. Ich habe dich bei mir verlinkt und hoffe, das ist ok.
LG, Moni
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