ISBN : 9783960874645
E-Buch Text : 115 Seiten
Verlag : dp DIGITAL PUBLISHERS
Genre : Historischer Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Das Milchkaffeemädchen
Weihnachten, Berlin 1926:
Bambi (eigentlich Bernhard Greiff) hat ein Kriegstrauma und arbeitet im
Buchladen seiner Schwester Vicky. Jeden Morgen führt er deren Hund Brutus Gassi
und trifft dabei ein Dienstmädchen (er nennt sie „das Milchkaffeemädchen“ wegen
ihrer Haar- und Augenfarbe), welches den Spitz der Schauspielerin Frl.
Schienagel ausführt. Bambi hat sich in sie verguckt, weiß aber nicht mal ihren
Namen oder wie er sie ansprechen soll. Er gilt als verrückt (und hält sich in
schwarzen Stunden selbst dafür), weil er nach dem Krieg viele Jahre in einer
Nervenheilanstalt verbracht hat und nie ganz geheilt werden konnte – warum
sollte sie sich für ihn interessieren?
Aber seine Stunde schlägt,
als bei Frl. Schiernagel eingebrochen und der Täter wenig später tot
aufgefunden wird. Denn ausgerechnet Bambis Freund, der Leierkastenmann
Karlheinz, wird im Zuge der Ermittlungen verhaftet und das Milchkaffeemädchen bittet
Bambi um Hilfe.
„Das feine Fräulein“ ist ein
Kurzkrimi von Joan Weng, deren Berlin-Krimis („Noble Gesellschaft“ und „Feinen
Leute“) und Romane („Das Café unter den Linden“ und „Die Frauen vom
Savignyplatz“) ich sehr mag. Um so mehr habe ich mich gefreut, ihren
Protagonisten an den bereits bekannten Schauplätzen hier wieder zu begegnen.
Geschickt stellt sie die Bezüge zum bisherigen Geschehen her, man würde die
Handlung aber auch ohne diese Vorkenntnisse verstehen.
Der Fall ist sehr spannend
und verwirrt den Leser durch geschickte Wendungen. Neben dem Raub gibt es mehrere
Huren-Morde im Umfeld der Ringvereine – hängt das alles irgendwie zusammen?
Auch ist das Ende so gestaltet, dass es dem Leser Interpretationsspielraum
lässt.
Ich finde es immer wieder
faszinierend, wie Joan Weng die damalige Zeit vor dem Auge des Lesers u.a.
durch Verwendung der damals üblichen Anglizismen lebendig werden lässt. Zudem
gibt sie einen kleinen Einblick in das glamouröse Filmgeschäft und wie es
hinter den Kulissen wirklich zugeht.
Mein Tipp für Fans von Volker
Kutscher und Babylon Berlin ;-).
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