Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 27.12.2018 (Taschenbuch)
Verlag: Penguin Verlag München
Umfang: 510 Seiten
ISBN: 9783328103882
Genre: Roman
Kürzlich habe ich mit dem Roman „Der Verrat“ Buchautorin Ellen Sandberg entdeckt und daher interessierte mich ihr Erfolgsroman „Die Vergessenen“ ebenfalls.
Doch sind die beiden Romane kaum miteinander zu vergleichen, lediglich Sandbergs mitreißender Schreibstil vereint die beiden Werke.
Manolis Lefteris ist ein Mann für spezielle Aufträge. Er lebt in München und wir schreiben das Jahr 2013. Seine neuste Mission klingt simpel. Manolis soll geheimnisvolle Akten, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, ausfindig machen und seinem Auftraggeber übergeben. Er ahnt nicht, dass er einem unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten auf der Spur ist.
Es war im Jahr 1944, als Kathrin Mändler ihre Stelle als Krankenschwester antritt. Sie begegnet dem charismatischen Arzt Karl Landmann und fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch hinter dieser charmanten Fassade lauert ein Monster, das das Leben unzähliger Menschen bedroht. Dies wird Kathrin viel zu spät bewusst. Ist auch ihr Leben in Gefahr?
Bevor die Geschichte so richtig in Fahrt kommt, stellt Ellen Sandberg ihre Akteure vor.
Manolis erinnert mich zunächst an einen Special Agent mit einem Hang zu schnellen Autos. Dabei schleppt er ein schreckliches Trauma mit sich umher. Sein neuer Auftrag wühlt Manolis emotional auf.
Ihm gegenüber steht Vera Mändler. Sie ist Journalistin und die Nichte von Kathrin. Auch sie wird auf die Vergangenheit ihrer Tante aufmerksam,beginnt zu recherchieren und wittert eine heiße Story.
Dann springt die Geschichte in die Vergangenheit. Kathrin erinnert sich an die Ereignisse von damals und mit jeder neuen Seite offenbart sich mir eine unbegreifliche, grauenvolle Geschichte.
Ellen Sandberg widmet sich in ihrem Roman der Thematik der Euthanasie unter dem Deckmantel der „Rassenhygiene“. Ich bin schockiert und tief berührt von ihren Ausführungen.
Wieder einmal frage ich mich, wie Menschen einer solchen Ideologie folgen konnten und sich dabei keinerlei Schuld bewusst waren, ja sogar noch versuchten ihre Taten zu bagatellisieren.
Dieser Spannungsroman, der durchaus auch als Kriminalroman bezeichnet werden kann, ist facettenreich inszeniert. Einerseits wird eine Geschichte aus der Gegenwart erzählt, andererseits werden tiefgreifende Ereignisse aus der Vergangenheit geschildert. Geschickt verwebt Ellen Sandberg Stück für Stück die beiden Handlungen, bis sie schlussendlich im Finale zusammenfließen.
Sogwirkung! Ich kann das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Emotionen kochen hoch. Das Gelesene fühlt sich real an, obwohl es fiktiv ist. Ich gehe von einer akribischen Recherchearbeit aus.
Außerdem fließen aktuelle Bezüge zur rechten Szene ein.
Perfekt ausgearbeitet!
„Die Vergessenen“ haben sich mit einem Paukenschlag in Erinnerung gebracht. Sie haben mich mit ihrer Geschichte emotional berührt und mitgerissen. Spannungreicher, intelligenter Lesestoff! Garantiert „unvergessen."
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