ISBN : 9783455004298
Flexibler Einband : 336 Seiten
Verlag : Atlantik Verlag
Erscheinungsdatum : 07.01.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Bonjour tristesse
... denkt Sofia, als sie in
Kato Kautrafas ankommt. Das verwöhnte Diplomatentöchterchen sollte eigentlich
als Junior Security Advisor im Innenministerium von Zypern arbeiten, aber durch
eine politische Intrige landet sie als Junior Officer in diesem verfallenen
Kaff. Es gibt nicht mal ein Polizeirevier, sondern nur einen versifften
Container mitten auf dem Dorfplatz. Ihr Chef ist der abgehalfterten Chief
Inspector Kostas Karamanalis, der den ganzen Tag säuft, raucht und spielt und
sie so schnell wie möglich wieder loswerden will. „Glauben sie mir, hier in Kato
Koutrafas ist jeder nur aus Versehen.“ (S. 26) Und während Sofia noch
überlegt, wie sie in ihr altes Leben zurückkehren kann, stolpert sie über einen
Autounfall mit 2 Toten, der ihrer Meinung nach keiner war ...
„Tod am Aphroditefelsen“ ist
der erste Fall einer neuen Reihe um Sofia Perikles. Leider konnte er mich nicht
durchgängig fesseln. Die ersten zwei Drittel des Buches wirken eher wie ein
Reiseführer, als ein Krimi. Zypern und seine spezielle Stellung als
zweigeteilte Insel werden aus verschiedenen Richtungen beleuchtet, dazu bekommt
man Tipps zu Städten, Landschaften, Stränden, Sehenswürdigkeiten und den
zyprischen Spezialitäten. Das ist zwar interessant, vor allem, wenn man so wie
ich nichts über Zypern weiß, und die Fakten sind auch alle irgendwie in die
Handlung eingebunden, aber es passiert einfach zu wenig. Dafür überschlägt sich
die Handlung dann im letzten Drittel und nimmt extrem an Fahrt auf.
Mit Sofia bin ich nicht
richtig warm geworden. Sie war mir zu Beginn sehr unsympathisch, überheblich
und überkandidelt. Die Arbeit als einfache Polizistin und das Dorf sind unter
ihrer Würde. Da macht sie doch lieber mit ihren reichen Freunden von früher ordentlich
Party und schmachtet Christos an, den gutaussehenden Sohn ihrer Vermieter. Und
urplötzlich ist sie dann eine engagierte, extrem kluge Ermittlerin, die als
einzige merkt, was an dem Fall alles faul ist. Der Umbruch kam mir zu plötzlich
und unmotiviert.
Dafür waren einige Nebenfiguren
extrem liebenswert. Mir haben vor allem die 90jährige exaltierte Lady Georgia
Gladstone gefallen, die ebenfalls vor Jahren in Kato Kautrafas „gestrandet“ ist
und Sofia unter ihre Fittiche nimmt und die für den Fall verantwortliche
ermittelnde Chief Inspectorin Charalambous, die Sophia unterstützt und fördert.
Der Fall führt Sofia in alle
Ecken der Insel (auch in den türkischen Teil) und lässt sie tief in die
Landespolitik und Immobilienspekulationen eintauchen. Sie muss sich gegen
autoritäre Vorgesetzte zur Wehr setzen und löst den Fall letztendlich aufgrund
ihrer Beziehungen. Dazu kommen private Verwicklungen wegen ihres Freundes Carl
und Christos. Ist Sofia am Ende in Kato Kautrafas angekommen? Ich weiß es nicht,
aber der nächste Fall wird es vielleicht zeigen.
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