Freitag, 8. Februar 2019

Die Maske des Mörders

Buchdetails:

Erscheinungsdatum: 02.05.2013

Flexibler Einband: 352 Seiten

Verlag: Knaur Taschenbuch

ISBN: 9783426786062

Genre: Sachbuch









Wer den Blick in den Abgrund wagen möchte, liegt mit Stephan Harborts Lektüre richtig.
Er ist ein führender Experte in Sachen „Serienmord“. 
In seinem Buch „Die Maske des Mörders“ setzt sich Harbort mit der Wechselwirkung zwischen Serientätern und ihren Opfern auseinander.

Das Opfer gehört ebenso wie der Täter und sein soziales Umfeld zum Ursachenkomplex eines Verbrechens, auch zum Serienmord.“
„Serienmörder sind in vielen Fällen erst dann fähig, ein Opfer zu töten, wenn es ihnen in dieser sehr intimen Situation gelingt, möglichst unempathisch zu bleiben- gefühlskalt.“ (Auszug aus „Die Maske des Mörders“)

Jeder Mensch tickt anders, Täter und Opfer. 
Es gibt Menschen, denen es gelungen ist, einem Serienmörder zu entkommen. Doch wird diese Begegnung ein Leben lang Spuren hinterlassen. 
Stephan Harborts Ausführungen klingen plausibel und er untermauert sie anhand vieler Beispiele. 
Leider lässt sich daraus kein Ratgeber „Wie entkomme ich einem Serienmörder“ ableiten, denn was bei dem einem Täter funktioniert, kann bei einem anderen ins Gegenteil ausarten. 
Eines wird mir schnell klar, Wachsamkeit und eine gute Beobachtungsgabe können hilfreich sein, denn: 
Die Formen der Manipulation beim Serienmord sind vielfältig. Die häufigsten Beeinflussungsmechanismen sind die Körperhaltung und die Sprechweise des Täters sowie das Wecken von Bedürfnissen oder Wünschen des Opfers.“ 
„Was einige Täter tun, das können Opfer auch, sich natürlich verhalten, dem impliziten Wissen vertrauen und dementsprechend handeln.“ (Auszug aus „Die Maske des Mörders“)
Wie wahrscheinlich ist es, dass wir einem Serientäter begegnen? Fallen wir in sein Beutesschema? 
Nicht jeder kommt als Opfer in Betracht. Ein starkes selbstbewusstes Auftreten kann durchaus von Vorteil sein. 
Es ist interessant, wie Stephan Harbort das Zusammentreffen von Tätern und Opfern analysiert und aufgearbeitet hat. Anhand von Interviews schildert er die Ereignisse sowohl aus der Sicht des Täters, als auch aus der ihrer entkommenden Opfer.

Für mich ist das Buch aufschlussreich und spannend. Stephan Harbort schreibt sachlich nüchtern und gut verständlich. 
Die Fakten sind erschreckend und fernab meines Vorstellungsvermögens. Es ist ein Stück Seelenkunde, die real existiert. Es interessiert mich, was in den Köpfen von Tätern und Opfern vor sich geht, mag es noch so abstoßend und unbegreiflich sein. 
„Es waren 674 Kinder, Frauen und Männer, an deren leidvollem Schicksal Stephan Harbort teilhaben durfte.“
Meine Leseempfehlung für Hartgesottene, die mehr über die Abgründe der menschlichen Psyche erfahren wollen! 
Übrigens, das Buch ist bereits unter dem Titel „Begegnungen mit dem Serienmörder“ erschienen.

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