von Claire Christian
- Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
- Verlag: Thienemann Verlag (11. Februar 2019)
- ISBN-13: 978-3522202572
- empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
- Genre: Liebesroman
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Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur
Verfügung gestellt. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
„Weißt
du, was die Japaner mit zerbrochenen Dingen machen? Sie setzen sie wieder
zusammen. Aber die Lücken füllen sie mit Gold. Sie gehen davon aus, dass diese
Risse eine Sache nur noch schöner und wertvoller machen, weil sie ein Teil
ihrer Geschichte sind.“
Als
sich Ava und Gideon sich beim Nebenjob im Schnellrestaurant kennenlernen,
vermutet keiner von beiden, dass diese Begegnung alles verändert. Ava ist
beliebt und Gideon das genaue Gegenteil. Doch beide haben eine Gemeinsamkeit.
Beide haben schwere Schicksalsschläge in ihrem Leben erfahren müssen und drohen
daran zu zerbrechen. Völlig unverhofft entsteht zwischen ihnen eine tiefe
Freundschaft, in der sie sich gegenseitig Halt geben. Mit der Zeit werden die
Gefühle intensiver und aus der Freundschaft wird mehr. Doch können sie so viel
Nähe zulassen oder zerbricht ihre Liebe daran?
Mir hat bei diesem Buch schon das Cover in seiner
Einfachheit gefallen und zusammen mit dem Klappentext war ich wahnsinnig
neugierig, was mich erwartet.
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, es war
so schwer aufzuhören, da die Zwei mir so sehr unter die Haut gegangen sind. Es
berührt einen und dies nicht mit einer Story, die mit lauten Tönen daherkommt.
Nein sie ist ruhig, aber mit so einer berührenden Geschichte über Trauer,
Verlust und einer ganz besonderen Freundschaft, aus der mehr wird.
Ava, die ihre beste Freundin und Seelenverwandte
Kelly verloren hat und mit sich selbst hadert und eine unendliche Trauer in
sich trägt. Die ständigen Fragen, ob sie etwas hätte merken können, wie der
letzte Tag mit Kelly war, ob es an diesem Tag Anzeichen gab, was in ihr
vorgegangen sein musste, machen ihr sehr zu schaffen. Sie lässt ihrer Wut
freien Lauf, wodurch sie noch mehr Probleme bekommt.
Gideon ist der schüchterne Poetry-Slammer, der
durch die Gedichte versucht seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Er schaut,
dass er sich kleine Ziele setzt, um endlich voranzukommen.
Doch dann treffen die beiden aufeinander und die
Welt gerät aus allen Fugen.
Das Buch ist voller Gefühl, so emotionsgeladen und
reist einen in den Strudel dieser Verbindung zwischen Ava und Gideon.
Für mich das bisherige Lesehighlight des Jahres,
denn ich konnte mich so sehr mit ihnen identifizieren, dachte ich wäre ein Teil
dieser Freundschaft/Liebe und hab mich einfach wohlgefühlt.
Ich konnte voll und ganz nachvollziehen, wie es
ihnen ging, alleine oder auch miteinander. Sie haben sich gegenseitig so viel
Kraft gegeben, sich aufgefangen und hatten im jeweils anderen endlich jemanden,
der sie versteht.
Gerade Gideon hat im Laufe des Buches eine immense
Entwicklung durchlaufen und wenn man diese nicht miterlebt hätte, wäre man nie
auf die Idee gekommen, dass es die gleiche Person ist. Doch gerade seine
Eigenarten findet Ava so interessant und da er ein bisschen altbacken (kein
Internet, kein Handy und Co) daherkommt, stand diese Freundschaft auf ganz
anderen Füßen.
Auch wie diese schwierigen Themen, wie Selbstmord,
Trauer, Selbstzweifel, Mobbing und Co in diesem Buch verpackt sind, ist total
gelungen. So ehrlich, nicht kitschig, mit einem gewissen Humor, aber auch der
nötigen Ernsthaftigkeit konnte man hier lesen, was dies alles in einem Menschen
anrichten kann.
Ich war so hin und hergerissen, wen ich mehr mag,
denn beide hatten ihren eigenen Dämon und mit beiden konnte man mitfühlen. Die
Fragen von Ava konnte ich von ganzem Herzen nachvollziehen und fand auch das
Ende super gewählt. Es lässt alles etwas offen stehen, aber das ist in diesem
Falle nicht schlimm.
Für mich war es ein
emotionsgeladenes Buch, das mich lachen und weinen ließ und das mich auch nach
dem Zuklappen nicht los lässt! Jahreshighlight 2019! Unbedingt lesen!
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