ISBN : 9783839223925
Flexibler Einband : 279 Seiten
Verlag : Gmeiner-Verlag
Erscheinungsdatum : 13.03.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
„Du magst die Vergangenheit nicht
so sehr, oder?“ „Ich versuche mit großer Mühe, das Heute zu ertragen. Deshalb
habe ich keine Nerven, mich mit allem anderen auch noch zu beschäftigen.“
(S. 24) Lilo Glück ist seit 5 Jahren Witwe und gerade mit ihren Kindern von
Stuttgart in ihre Geburtsstadt Neustrelitz zurückgezogen. Sie hat sich ihren
Lebenstraum erfüllt und einen Buchladen übernommen. Der Tod ihres Mannes nimmt
sie immer noch mit, sie fasst nur schwer Fuß und hat Probleme, neue
Freundschaften zu schließen oder alte wieder aufleben zu lassen. Ihre Kindheit
und Jugend in der DDR bis zur Flucht in den Westen scheint problematisch
gewesen zu sein - sie möchte über diese Zeit nicht reden. Bei einer Wanderung
im Müritz-Nationalpark stolpert sie über einen menschlichen Schädel.
Wenige Monate später findet
Lilo bei der nächsten Wanderung die Leiche von Martin Friedemann, der
Nationalparkamt arbeitete. Lilo und er gingen früher in eine Klasse. Hat sie sich
für seine Drangsalierungen von früher gerächt? Oder hängen die beiden Mordfälle
zusammen? Die Polizei ermittelt noch in alle Richtungen, da blasen besorgte
Bürger bereits zur Hexenjagd auf Lilo – die hatte doch früher schon immer was
zu verbergen ...
Ich mag Cosy-Krimis sehr und
in Mecklenburg-Vorpommern haben wir früher jeden Sommer Urlaub gemacht,
außerdem stammt mein Mann von da. Auch die Themen DDR-Flucht und Stasi finde
ich spannend. Land und Leute werden sehr anschaulich beschrieben und auch mit
geschichtlichen Hintergründen wird nicht gegeizt. Das Setting passt also. Auch
die Mordfälle sind sehr spannend. Trotzdem bin ich mit „Tod im Land der tausend
Seen“ von Jana Jürss nicht richtig warm geworden.
Das liegt zum einen an Lilo. Ihre
Vergangenheit wird nur angedeutet, vieles bleibt unklar. Ist sie gemobbt
worden? War sie bei der Stasi? Auf jeden Fall ist sie auf ihre früheren
Mitschüler nicht gut zu sprechen. Auch erscheint ihre Persönlichkeit sehr
unausgewogen. Sie ist einerseits sehr weinerlich, wird andererseits schnell
wütend – das irritiert nicht nur die ermittelnden Beamten. Diese,
Hauptkommissar Jens Meinhard und Kommissar Wilko Janssen, sind erst seit kurzem
ein Team und müssen sich erst noch zusammenraufen. Den dauernden Streit
zwischen ihnen fand ich etwas ermüdend.
Dazu kommen fehlende
Zeitangaben. Die Ermittlungen erstreckten sich über mehrere Monate, aber das
muss man sich aus Nebensätzen zusammenreimen. Und der Täter tauchte am Ende auf
wie Kai aus der Kiste, ohne das ich ihn vorher überhaupt mal bewusst
wahrgenommen hatte.
Darum gibt es von mir leider
nur 3 Sterne.
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