ISBN : 9783453438705
Flexibler Einband : 336 Seiten
Verlag : Heyne
Erscheinungsdatum : 11.03.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Bestechung im Amt?!
Berthold Fellinger, seines
Zeichens Lebensmittelkontrolleur, will beim Kirchenwirt Ferdl Löffelmacher nach
der Kontrolle nur kurz sein Feierabendbier trinken und fordert bei der
Gelegenheit gleich mal seine Spielschulden vom letzten Schafkopfen ein. Da wird
ein Gast während des Essens erst rot, dann grün im Gesicht und dann fällt sein
Kopf auf den Teller. Tot. Vergiftet, wie Ärztin Franziska Höllmüllerin,
Fellingers Jugendliebe, kurz darauf feststellt. Das Unheil nimmt seinen Lauf,
als ein Gast sagt: „Der Herr Fellinger hat Geld vom Herrn Löffelmacher angenommen.“ (S.
33) Jetzt geht’s erst richtig los. Die KTU wird angefordert und die
Restaurantküche auf links gedreht. Hat Fellinger etwa ein Auge zugedrückt oder wirklich
was übersehen? Ihm droht die Suspendierung. Das kann er natürlich nicht auf
sich sitzen lassen und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an.
Wie schon in „Eiskalter Hund“
zieht auch dieser Fall weite Kreise. Der Tote stammte aus Hamburg und war nicht
der harmlose Geschäftsmann, für den er sich ausgab. Doch auch dem Ferdl
Löffelmacher und dessen Familie traut Fellinger nicht mehr, als man ihm mehr
über die ungewöhnlichen Unfälle und Selbstmorde erzählt, die sich da ereignet
haben. Der Ferdl selber meint ja, er sei nach dem Tod seines Bruders vor 20
Jahren verhext worden.
Auch Fellingers Privatleben
ist in Aufruhr. Die neue Bedienung des Kirchenwirts bringt sein Blut in
Wallung, seine Jugendliebe Franziska lässt sich endlich von ihm zum Abendessen
einladen und seinen Eltern hat ein windiger Tourismusmanager eingeredet, dass
sie unbedingt eine Ferienwohnung einbauen sollen. Die Gäste hätte er schon zur
Hand. Es brennt also an allen Ecken und Enden. Fellinger weiß manchmal nicht,
wo er anfangen soll, und wird das Gefühl nicht los, dass er irgendwas
übersieht. Dazu kommt noch, dass in so einem kleinen Ort jeder sofort alles
weiß: „Die Jahre meines Exils in dieser Ortschaft haben mich gelehrt, dass
Geheimnisse hier die fragile Konsistenz von Seifenblasen haben. Sie platzen schneller,
als einem lieb ist.“ (S. 42)
Beim ersten Fall war ich ja
noch unsicher, wie ich den Fellinger finde, aber inzwischen mag ich ihn sehr.
Er ist zwar ein etwas verschrobener Einzelgänger und steckt seine Nase gern in
Dinge, die ihn nichts angehen, aber wenn er sich einmal an einer Sache
festgebissen hat, gibt er nicht auf. Außerdem hat mit gefallen, wie er sich
dieses Mal um seine Angebeteten und seine Eltern gekümmert hat, auch wenn er
dabei manchmal etwas stoffelig ist.
Die Ermittlungen gestalten
sich sehr rasant und verzwickt, da es immer mehr Verdächtige gibt und Fellinger
mehrfach in Lebensgefahr gerät. Er traut dabei weder seinem Vorgesetzten noch
dem Kommissar aus Passau und ist der Polizei immer eine Nasenlänge voraus.
Mein Fazit: Eine tolle
Fortsetzung, die Lust auf weitere Bände macht. Sehr spannend, mit einem
eigenwilligen Humor, schönen bayrischen (Schimpf)Wörtern und viel Lokalkolorit.
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