ISBN : 9783336548026
Fester Einband : 416 Seiten
Verlag : Wunderraum
Erscheinungsdatum : 25.03.2019
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Singer – wie die Nähmaschine
... so habe ich meinen
Mädchennamen früher immer erklärt. Ob heutzutage noch jemand was mit der Erläuterung
anfangen könnte? Man kennt die Maschinen ja höchstens noch von Oma oder aus den
Antiquitätensendungen im Fernsehen ...
Die Geschichte der
Nähmaschine in diesem Buch beginnt 1911 im Singer-Werk in Clydbank. Für Jean
ist es die letzte, deren Qualität sie prüft, bevor sie mit ihrem Verlobten
Donald nach Edinburgh geht, denn er wurde nach einem Streik gefeuert. Um auf diese
Ungerechtigkeit hinzuweisen, versteckt sie eine Nachricht für die zukünftige
Besitzerin in der Garnspule.
Fred entdeckt diese Zeilen 2016,
als er die Singer zusammen mit der Wohnung seines Großvaters erbt. Im Sockel
der Maschine findet er unzählige Notizbücher, in denen die Vorbesitzerinnen auf
jede Seite jeweils kleine Stücke des verarbeiteten Stoffs genäht haben mit der
Notiz, was sie daraus für wen für wie viel Geld angefertigt haben. Damit
schließt sich der Kreis, denn Fred, der gerade in einer Umbruchsituation
steckt, lernt nicht nur auf ihr zu nähen und kommt seinen neuen Nachbarn näher,
sondern deckt mit Hilfe der Notizbücher auch noch ein altes Familiengeheimnis
auf.
Natalie Fergie erzählt die
Geschichte der Nähmaschine ohne Effekthascherei, abwechselnd auf mehreren
Zeitebenen. Man erfährt, wie es Jean und Donald in Edinburgh ergeht und welchen
Familien die Singer in den folgenden 100 Jahren gute Dienste leistet. Da ist
z.B. Kathleen, die 1954 Sachen für das Vorstellungsgespräch ihrer Tochter
Connie ändert. Connie wiederum näht darauf 1980 Schwangerschaftskleidung für
die Schwesternschülerin Ruth. Das Leben ihrer Besitzerinnen ist immer eng mit
der Maschine verknüpft – sie ist ein fester Bestandteil des Familienlebens und
hilft ihnen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder für Freunden und Nachbarn
zu nähen.
Mir hat gerade das
Unaufgeregte der Geschichte gut gefallen. Ich habe die einzelnen Protagonisten
sehr gemocht und gern durch ihr Leben begleitet. Wie die einzelnen
Erzählstränge zusammenhängen, wird erst ganz am Ende aufgelöst und hat mich an
einer Stelle sehr überrascht. Außerdem regt das Buch dazu an, doch mal wieder
die Nähmaschine auszupacken und sich wenigstens an einem Kissenbezug zu
versuchen.
Wie alle Bücher aus dem
Wunderraum-Verlag erzählt auch dieses eine ganz besondere Geschichten, die sich
auch in der besonderen Aufmachung widerspiegelt. Das Buch hat einen
hochwertigen Leinenrücken und ein Lesebändchen, der Coverhintergrund ist wie
ein Stück Stoff gestaltet.
Wunderschöne Geschichte einer
Nähmaschine und ihrer Besitzer über ein Jahrhundert hinweg.
2 Kommentare:
Das Buch habe ich schon auf meinem Wunschzettel und rückt nun immer mehr nach oben. Muss ich haben...;)
Liebe Grüße
Martina
Kann ich verstehen Martina - liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag <3.
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