ISBN : 9783328103561
Flexibler Einband : 416 Seiten
Verlag : Penguin
Erscheinungsdatum : 08.04.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG): Vorab
Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung
gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende
Meinung.
Zu wenig Krimi und „dolce vita“, dafür zu viel Drama
Eigentlich wollte Debora
Polizistin werden, doch dann starb ihr Vater und sie übernahm sein Taxi, um
Geld für die Familie zu verdienen.
Eines Tages bittet eine elegante
Kundin sie, vor einem Wohnblock auf sie zu warten, sie müsse nur schnell was
holen. Nach einer Stunde gibt Debora auf, die Kundin ist nicht zurückgekommen
und nicht erreichbar. Debora ärgert sich, bis sie die Frau am nächsten Tag in
der Zeitung sieht – sie wurde ermordet. Der zuständige Commissario Raggio ist
begeistert, als Debora ihre Aussage macht., das ändert sich allerdings, als sie
ziemlich barsch fordert, ihn bei dem Fall unterstützen zu dürfen ...
„Taxi criminale“ von Nora
Venturini ist vermutlich der Auftakt einer neuen italienischen Cosy-Krimi-Reihe
mit Taxifahrerin Debora und Commissario Raggio, denn natürlich raufen sie sich
im Laufe der Handlung zusammen und kommen sich näher, als für beide gut ist.
Debora ist nicht nur viel jünger als er, er ist auch noch verheiratet.
Debora wohnt noch zu Hause
und muss mit ansehen, wie ihr jüngerer Bruder, der Medizin studiert, von ihrer
Mutter nach Strich und Faden verwöhnt wird, während sie zu funktionieren hat.
Das Klima ist also etwas angespannt. Sie ist solo und flüchtet sich immer
wieder in recht dramatische Tagträume (die mir viel zu übertrieben waren), in
denen immer häufiger Raggio eine tragende Rolle einnimmt.
Auch sonst hatte ich so meine
Probleme mit der Debora. Zum einen hadert sie dauernd mit ihrer Figur und fängt
eine Diät an, die sie nie länger als 3-4 Stunden durchhält, dabei trägt sie
Kleidergröße 36 – was für ein Frauenbild soll uns das vermitteln?! Sie verbeißt
sich immer mehr in den Fall und drängt Raggio beiseite: „Die Polizei bin ICH!“ (S.
174). Auch ihre zum Teil etwas kopflose übersteigerte Verliebtheit wirkte unrealistisch
– Raggio sieht nicht gerade aus wie ein römischer Gott und ermuntert sie auch
nicht!
Der Fall an sich ist recht
interessant, da die Tote neben ihrem Ehemann wohl mindestens zwei Geliebte
hatte und diese gern mal unter den Partner ihrer Freundinnen oder innerhalb der
Familie rekrutierte. „Die Familie ist ein Hort unterdrückter
Leidenschaften.“ (S. 271) Leider war mir trotzdem schon nach der Hälfte
klar, wer sie warum umgebracht hat.
Auch zum Cover muss ich mich
an dieser Stelle kurz äußern. Darauf ist eine schöne schlanke Frau mit langen
glatten Haaren auf einer Vespa abgebildet – eine Vespa kommt aber in dem ganzen
Buch nicht vor. Debora fährt nur Taxi und hat eine wilde Lockenmähne (und
Probleme mit ihrer Figur). Auch auf den Handlungsort Rom weißt außer dem
Kolosseum auf dem Cover leider nicht viel hin, da hätte ich mir mehr erwartet.
Meine Fazit: Die Grundidee für
das Buch fand ich gut, aber Debora ist zu aufdringlich und dramatisch. Außerdem
fehlte mir „dolce vita“ und Spannung bzw. Tempo.
2,5 von 5 Sternen.
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