Buchdetails:
Fester Einband: 192 Seiten
Verlag: Eugen Ulmer
Erscheinungsdatum: 11.04.2019
ISBN: 9783818606879
Genre: Ratgeber / Backbuch
Das Haus duftet nach frisch gebackenem Brot und die Familie steht ungeduldig in der Küche und wartet auf den Anschnitt.
Inspiriert durch das Rezept einer Freundin für ein Apfel-Möhren-Mehrkornbrot, habe ich Gefallen am Brotbacken gefunden. Seither lebt Sauerteig in meinem Kühlschrank und wartet auf Fütterung.
Die Variantenvielfalt reizte mich. Ich wollte neue Rezepte ausprobieren.
Mit dem Brotbackkurs von Valesa Schell, erschienen im April 2019 beim Ulmer Verlag, sollte es gelingen.
Brot für Brot zum Profi werden! Klingt verlockend!
Das Buch ist hochwertig verarbeitet und ansprechend illustriert, was rein äußerlich betrachtet, den Preis von 19,95,- rechtfertigt. Aber es sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch jede Menge Input.
Auf dem Buchcover fällt mir ein Sticker mit der Aufschrift „wenig Hefe, lange Teigführung“ auf.
Ich kaufe meistens im Handel frische Hefewürfel mit 42 Gramm. Wie viel davon werde ich für ein Brot benötigen?
Zunächst vertiefe ich mich in das erste Kapitel „Handwerkszeug und Now-How“. Viele Utensilien und Zutaten habe ich bereits, aber einige Mehlsorten, Samen, Nüsse und Flocken musste ich mir erst besorgen.
Außerdem bestellte ich mir zwei Gärkörbchen aus Peddigrohr mit Stoffbezug.
Dass man den Teigling vor dem Backen mit einem scharfen Messer einschneidet, wusste ich, aber von einem Schwadomat hörte ich zum ersten Mal. Interessant! Wer seine Brote knusprig mag, muss „schwaden“, d.h. mit Wasserdampf arbeiten.
Nachdem ich mich mit den wichtigsten Grundlagen auseinandergesetzt habe, schreite ich zur Tat.
Ich beginne mit einer Weizen-Buttermilch-Kruste und arbeite genau nach Rezept. Es überrascht mich, dass ich nur 3g Hefe für das Brot benötige. Dies gelingt mittels Hefevorteig, den ich einen Tag vorher ansetze. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Backzeit und Temperatur passte ich auf meinen Backofen an.
Mit Sauerteig habe ich Erfahrungen. Aus dem Buch sollte es das Odenwälder Mischbrot und das Roggenbrot sein. Beide sind gut gelungen und waren geschmacklich ein Genuss. Das fertige Brot lagere ich im Römertopf. So bleibt es länger frisch. Sollten trotzdem Brotreste übrig bleiben, kann man das Altbrot bei einigen Rezepten wieder untermischen.
Besondere Beachtung widmete ich dem Kapitel „Brot backen mit Lievito Madre“. Das ist ein milder, italienischer Sauerteig, ein Multitalent, vielseitig zu verwenden.
Ich habe das italienische Landbrot aus dem Buch gebacken. Es ist inzwischen das Lieblingsbrot meiner Kinder.
Neu war mir auch, dass man Brot mit Wildhefe backen kann. Also habe ich Hefewasser angesetzt mit Datteln und Rohrzucker. Nach 8 Tagen war die Wildhefe fertig. Damit habe ich die Schmandkruste gebacken.
Wer gern Vollkornbrote wie z.B. Pumpernickel mag, findet in dem Buch tolle Anregungen.
Demnächst werde ich mich dem Kapitel „Backen mit besonderen Mehlsorten und Getreidearten“ widmen und auch die Königsdisziplin „Brötchen backen“ steht noch auf dem Programm.
„Der Brotbackkurs“ von Valesa Schell ist ein umfangreiches und informatives Nachschlagewerk für Hobbybäcker, vor allem für die, die es werden wollen.
Sicher mag das eine oder andere Rezept etwas aufwendig sein und kompliziert klingen, aber mit ein wenig Übung und Zeiteinteilung kann „Brot backen“ schnell Routine werden.
Schritt für Schritt weiht die Autorin ihre Leser in die Kunst des Brotbackens ein. Ihre Erläuterungen sind gut verständlich. Die Mengenangaben in den Rezepten passen.
Valesa Schell gibt Anregungen, Tipps und Kniffe, die zum besseren Gelingen beitragen.
Nach einigen Backversuchen weiche gelegentlich hier und davon den Rezepten im Buch ab und probiere meine eigene Brotkreationen.
Informative und inspirierende Backfibel für Hobbybäcker! Kaufempfehlung!
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