ISBN : 9783453423381
Flexibler Einband : 448 Seiten
Verlag : Heyne
Erscheinungsdatum : 13.05.2019
Genre : Historischer Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab
Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung
gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende
Meinung.
Pipe Dream
Kalkutta, Weihnachten 1921:
Für einen Pipe Dream – ein Hirngespinst – hält der
britische Ermittler Sam Wyndham zuerst die grausam zugerichtete Leiche, über
die er nachts stolpert, als er wegen einer Razzia aus einer Opiumhöhle flieht.
Aber sie ist sehr real und seine Kleidung
voller Blut. Als er am nächsten Tag noch
einmal dort nachsieht, findet er allerdings keine Spur von dem Toten. Sollte er
ihn sich doch nur eingebildet haben?
Eigentlich haben Wyndham und
sein indischer Sergeant Surrender-not Banerjee auch genug andere Sorgen. Der
Besuch von Prince Edward of Wales steht unmittelbar bevor und sie sollen
Chitta-Rajan Das, einen brillanten Anwalt und Gandhis rechte Hand, dazu
bringen, dass dieser die geplanten Demonstrationen zu Edwards Besuch absagt. Dies
bringt Surrender-not in eine Zwickmühle. Seine Familie ist mit Chitta-Rajan
befreundet und auch er achtet ihn sehr, außerdem kann er seinen Standpunkt
verstehen (und denkt insgeheim genau so). Wie soll er sich verhalten?
Abir Mukherjee hat es wieder
geschafft, ein mir bis dato völlig unbekanntes Stück indische Geschichte mit
einem spanenden Kriminalfall zu verbinden. Vor dem Hintergrund der „Kampagne
der Nichtkooperation“, bei der die Inder u.a. westliche Kleidung verbrennen,
bis nur noch eine Handvoll Asche übrig ist, versuchen Wyndham und Surrender-not
nicht nur die angekündigte Großdemonstration zu verhindern, sondern auch
weitere Morde - denn bei dem einen Toten bleibt es nicht ...
Im Gegensatz zu den ersten
beiden Büchern („Ein angesehener Mann“ und „Ein notwendiges Übel“) überwiegt diesmal
der Romananteil. Der Kriminalfall ist in reale historische Ereignisse
eingebettet und nimmt erst am Ende Fahrt auf. Dann überschlagen sich die
Ereignisse und Sam Wyndham zeigt, dass er trotz seines Drogenkonsums ein
exzellenter Ermittler ist. Und Surrender-not ergänzt ihn perfekt.
Wyndham ist sehr pragmatisch und
analytisch. Ihm ist klar, dass er seine Opiumsucht dringend in den Griff
bekommen muss und dass seine Tage (und die der Kolonialzeit) in Indien gezählt
sind, wenn die Inder ihre Ziele erreichen. „Wir würden den Kampf, in den wir
hier verstrickt waren, dieses verzweifelte Ringen um ein Indien unter
britischer Herrschaft, zwangsläufig verlieren.“ (S. 226)
Surrender-not hat es
ebenfalls nicht leicht. Da er weiterhin für die Engländer arbeitet anstatt zu
streiken, gilt er als schwarzes Schaf der Familie und hat seit einem Jahr keinen
Kontakt mehr zu ihr.
„Eine Handvoll Asche“ gibt
wieder spannende neue Einblicke in das damalige Leben in Kalkutta, die
Verwaltung des riesigen Landes und die Unterschiede zwischen arm und reich, Engländern
und Indern. Das besondere Augenmerk liegt diesmal in deren fortschreitendem
Kampf um ihre Unabhängigkeit vor einer sehr exotischen Kulisse.
2 Kommentare:
Liebe Tanja,
ach ich stecke noch mit Sam Wydham fest, denn ich habe nur den ersten Teil gelesen und Band 2 wartet noch im Regal
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
ich bin entsetzt 😂. Aber auf meinem SUB schlummert auch noch so Einiges ...
Liebe Grüße,
Tanja
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