ISBN : 9783453423152
Flexibler Einband : 320 Seiten
Verlag : Heyne
Erscheinungsdatum : 08.07.2019
Genre : Humor, Krimi, Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Wenn ich nicht (mehr) verheiratet wäre, dann ...
Wer stellt sich nicht
manchmal das Leben ohne seinen Partner vor, aber deswegen auf Haus, Auto,
Sparbuch und Einbauküche verzichten? „Nie im Leben!“ denken Steffi und ihre
Freundinnen beim montäglichen Klönen. Schließlich sind sie seit über 30 Jahren verheiratet
und würden bei einer Scheidung nur verlieren: „Man kriegt doch nie im Leben
wieder raus, was man mal investiert hat.“ (S. 17). Also gibt’s nur eine
Lösung: „Der Alte muss weg“! Und hat nicht erst neulich ein Spezialist im
Fernsehen erzählt, dass die meisten Morde gar nicht als solche erkannt werden?
Da müsste sich doch was Todsicheres finden lassen ...
Carla Berling hat mich sehr
überrascht. Was als lockerer, sehr sarkastischer Frauenroman beginnt, wird
schon bald zur bitterbösen, selbstreflektierenden, tiefsinnigen und sehr
spannenden Dramödie. Denn natürlich gehen die bierseligen Pläne schief und trotzdem
sind am Ende Opfer zu beklagen „Wäre Elfi an diesem verhängnisvollen Montag
nicht so betrunken gewesen, wäre vieles anders gelaufen. Vielleicht würden zwei
Menschen heute noch leben.“ (S. 22).
Doch nicht nur die Frauen,
auch Steffis Mann Tom scheint einen Plan zu haben. Der verhält sich plötzlich
komisch, hat Geheimnisse vor ihr und optimiert sein Äußeres. Hat er etwa eine
Geliebte? Will er sie abservieren, bevor sie ihn loswerden kann? So war das
aber nicht geplant! Und auch bei Elfi und Babette läuft es völlig anders als erwartet.
Vor allem die Szenen mit
Babettes Mann haben mich etwas schockiert und ich habe mich gefragt, ob die
Autorin sie vielleicht selbst in der Bekanntschaft erlebt, gehört oder gelesen
hat, denn sowas kann man sich fast nicht ausdenken. Ein sadistischer Fiesling
par Excellence. Aber ist Babette wirklich so unschuldig, hilflos und naiv, wie
ihr Blick aus den großen brauen Augen vermuten lässt?
Neben der Situationskomik und
den spannenden Momenten lebt das Buch vor allem von den überspitzten
Charakteren. Steffi bezeichnet sich selbst und ihre Garderobe als langweilig
„leberwurstfarben“, Babette blüht auf, sobald sie das Haus verlässt und Elfi
hat sich über die Jahre eine dicke Schutzschicht angefressen, weil ihr Mann sie
immer nur als „zweite Wahl“ bezeichnet hat. Nur die unverheiratete Zita genießt
das Leben in vollen Zügen und hält ihnen einen Spiegel vor: „Ein
Leben, dass ihr nicht wollt, einen Typen, den ihr nicht liebt und Dinge, die
man ersetzen kann.“ (S. 42)
Mein Tipp für alle Fans von
Tatjana Kruse!
1 Kommentar:
Liebe Tanja,
na, das ist doch mal ein Buchtitel, bei dem man sofort zu grinsen anfängt.
Ich mag solche humorvollen und überspitzten Bücher ja sehr, der Titel könnte auch von Ellen Berg sein.
Liebe Grüße
Barbara
Kommentar veröffentlichen