ISBN : 9783764507152
Flexibler Einband : 432 Seiten
Verlag : Blanvalet
Erscheinungsdatum : 22.07.2019
Genre : Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Der Brief
1948, der
Krieg ist immer noch in den Köpfen der Menschen, hat sich Eve mit ihrer
lieblosen, langweiligen Ehe mit Clifford abgefunden. Das Ticken der Uhr
bestimmt ihren Tagesablauf, das Warten, dass er aus „der Firma“ (einem erfolglosen
Transportunternehmen) nach Hause kommt. Sie muss froh sein, überhaupt einen Mann
gefunden zu haben, nachdem soviel Männer den Krieg nicht überlebt haben. Eve
hat Clifford nur geheiratet, um ein unabhängiges Leben fernab ihrer freudlosen,
alles bestimmenden Mutter führen zu können. Jetzt bestimmt ihr Mann über sie.
Als der
Brief eines Notars eintrifft, dass sie nach Cannes reisen soll, um eine
Erbschaft von Guy Lester anzutreten. Sie hat diesen Namen noch nie gehört und Clifford
ist natürlich dagegen, doch zum ersten Mal setzt die sich durch. Sie ist
neugierig, was ihn mit ihr verbindet und die Reisekosten sind Teil des Erbes.
Die Côte
d‘Azur ist das ganze Gegenteil zu ihrem Londoner Vorort. Die Sonne, die
Küstenlinie, die Landschaft – und die Perlenvilla, die ihr jetzt zu einem
Viertel gehört, zusammen mit Guys Ehefrau und seinen Kindern. Eve will das Erbe
nicht annehmen, sie hat noch nie von Guy gehört und dessen Familie feindet sie
an. Man hält sie für seine aktuelle Geliebt, oder das Kind einer früheren
Beziehung, da er viele Affären hatte. Eve erbt außerdem noch einen markanten
Ring – den hat sie vor Jahren schon mal auf einem Foto an der Hand ihrer Mutter
gesehen. Aber wie kommt er dann hierher? Ihr Anteil am Haus soll eine alte
Schuld tilgen, steht im Testament, aber niemand weiß welche ...
Während
in England Lebensmittel und Kleidung immer noch nur auf Marken und nicht
ausreichend zu bekommen sind, regiert an der Rivera der Glamour, Luxus und
Überfluss. Eve kommt sich vor wie die hässliche, alte Gouvernante, die arme
Verwandte, die man nur aus Mitleid erduldet. Vor allem Guys Frau Diana und
seine Söhne aus erster Ehe machen ihr sehr deutlich, dass sie sie nur dulden,
bis die Villa verkauft und der Erlös aufgeteilt ist. Eve gibt sich eine Woche,
um herauszufinden, warum sie im Testament steht und stößt dabei auf lang
gehütete Geheimnisse. Doch dann passieren ihr eigenartige Unfälle – ist ihr
Leben in Gefahr?
Die
Geschichte hat mich von Beginn an in ihren Bann gezogen. Rachel Rhys schreibt
sehr fesselnd und bildhaft, lotet die Charaktere ihrer Protagonisten bis in den
kleinsten Winkel aus.
Eve wurde
ihr ganzes Leben lang klein gehalten und kann es nicht fassen, dass sie
plötzlich von Männern Komplimente bekommt und auf schillernde Partys eingeladen
wird. Sie braucht lange, um sich endlich zu emanzipieren und ihr Schicksal
selber in die Hand zu nehmen, etwas zu fordern. Mir hat dieser Prozeß sehr gut
gefallen.
Clifford
und ihre Mutter scheinen aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein. Eve muss machen,
was die sagen. Von Freude oder gar Liebe halten sie nichts, es reicht doch,
wenn man einigermaßen zufrieden ist.
Guys
Familie kam mir oftmals vor wie eine Schlangengrube: eine falsche Bewegung oder
Bemerkung und sie verspritzten ihr Gift.
Die Perlenvilla
ist eine Geschichte voller spannender Geheimnisse vor der glamourösen Kulisse
der französischen Rivera. Die Suche einer jungen Frau nach der Wahrheit, ihrer
Vergangenheit und Zukunft, nach einem eigenen, selbstbestimmten Leben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen