ISBN : 9783499276163
Flexibler Einband : 528 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 20.08.2019
Genre : Historischer RomanBuch kaufen
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Spannende und kurzweilige Familiensaga
Stella lebt
als Tochter des Verwalters auf einem Holsteinischen Gut auf, ihre Mutter ist
bei der Geburt gestorben. Sie ist zusammen mit Carsten, dem Sohn des Gutsherrn
aufgewachsen, der seine Mutter ebenfalls im Kleinkindalter verloren hat. Stella
ist seit Jahren in ihn verliebt, aber er soll eine Andere heiraten. Kurz
nachdem Stellas Vater bei einem Unfall ums Leben kommt, taucht eine junge Frau –
Luna – auf dem Gut auf und behauptet, ihre Halbschwester zu sein. Stella geht
mit Luna nach Hamburg und arbeitet in deren kleinen Lebensmittelladen mit.
Lorenzo
Casadio lebt in Predappio in Italien. Früher betrieb die Familie eine
erfolgreiche Trattoria, jetzt müssen sie für den Gutsherrn schuften. Lorenzo
ist gegen diese soziale Ungerechtigkeit und will mehr vom Leben. Als sich
Mussolini 1922 Ministerpräsident wird, muss Lorenzo aus politischen und
privaten Gründen fliehen. Da sein Onkel Rosario seit vielen Jahren in Hamburg
lebt, wird Lorenzo zu ihm geschickt. Zufällig lebt Rosario im gleichen Haus wie
Stella – sie ist die Erste, die Lorenzo bei seiner Ankunft sieht. Aber in
Italien wartet eine Verlobte auf ihn ...
Hinter dem Pseudonym Brigitte Pasini steckt Brigitte
Kanitz, die auch als Brigitte Janson (Historische und Liebes-) Roman schreibt. Ihr
Ehrzählstil ist sehr flüssig und anschaulich, man fliegt geradezu durch die 528
Seiten, es wird nie langweilig oder langatmig.
„Bella
Stella“ spielt in den 1920er Jahren überwiegend in St. Pauli. Stella landet
nach ihrem behüteten Leben auf dem Gut im Rotlichtviertel und entwickelt sich
von der grauen Maus zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Leider kann sie Carsten
all die Jahre nicht vergessen und hält darum Lorenzo auf Abstand, der ihr
vorsichtig den Hof macht.
Das Flair
des Vergnügungsviertels mit seinen Bordellen und unterschiedlichsten Bewohner
wird sehr gut beschrieben, auch wenn es mir an einigen Stellen manchmal etwas
zu ausführlich war. Stella findet vor allem in ihrem Mietshaus neue Freunde, trifft
auf Huren, Homosexuelle, Zigeuner, Juden, Kriegsversehrte und Sozialisten – Menschen
verschiedener Hautfarben, Herkunft und Hintergründe. Die Autorin hat es
geschafft, dass man trotz deren Vielzahl die Lebenswege von Stellas Freunden
und Bekannten gern verfolgt. Auch die Inflation und das Erstarken des
Nationalsozialismus in Italien und Deutschland fließen in die Geschichte ein.
Stella
selbst hab ich gemocht, auch wenn mir ihre Fixierung auf die Liebe zu Carsten
und später dann auf die wahrscheinlich unerfüllbare Liebe zu Lorenzo etwas zu
überspitzt erschien.
Lorenzo
ist leider etwas konturlos geblieben. Ich hatte schon mit seinem erzwungenen
Weggang aus Italien Probleme und auch in Hamburg ist er mir etwas zu sehr in
den Nebenhandlungen untergegangen.
„Bella
Stella“ ist eine spannende und kurzweilige Familiensaga mit einigen
überraschenden Geheimnissen, die Deutschland und Italien in den 1920er Jahren
lebendig werden lässt.
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