ISBN : 9783458364405
Flexibler Einband : 540 Seiten
Verlag : Insel Verlag
Erscheinungsdatum : 29.09.2019
Genre : RomanBuch kaufen
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Saras Erbe
„Zu arbeiten war ihre Methode, zu
vergessen, und nachdem sie endlich wieder die Kontrolle über ihr Leben
zurückgewonnen hatte, dachte sie nicht daran, sie so ohne weiteres wieder
abzugeben.“ (S. 20) Charlotte kämpft immer noch mit dem viel zu frühen
Unfalltod ihres Mannes. Ihnen war nicht viel Zeit zusammen vergönnt, Zeit, die
sie in die gemeinsame Firma gesteckt hatten, anstatt eine Familie zu gründen.
Martinique vermisst ihre vor
kurzem verstorbene Freundin Sara. Bis deren Nichte Charlotte ihr Erbe antritt, führt
sie Saras Buchladen weiter. Doch der Umsatz ist rückläufig und Charlotte mit
dem Erbe überfordert. Sie wusste nicht mal, dass sie eine Tante hat und
versteht nichts vom Buchhandel. Martinique hat Angst, dass Charlotte das Haus inkl.
Laden einfach verkauft. „Diese Buchhandlung war Saras Erbe. ... Wenn
er verschwand, würde sich auch das Letzte, was von ihr blieb, im Nichts
auflösen, und Martinique würde es nicht ertragen, ihre Freundin auf diese Weise
noch ein weiteres Mal zu verlieren.“ (S. 85)
„Die kleine Buchhandlung am
Ufer der Themse“ ist ein echter Pageturner. Ich bin durch die über 500 Seiten
nur so geflogen. Charlottes Geschichte, vor allem aber die ihrer Mutter
Kristina und ihrer Tante Sara von vor 30 Jahren, hat mich gefesselt. Geschickt
wechselt die Autorin Frida Skybäck zwischen beiden Zeitebenen.
Charlotte findet alte Fotos,
Briefe und Bücher mit Widmungen und kommt so ihre Mutter und Tante, aber auch
dem Geheimnis ihrer eigenen Vergangenheit immer näher. Zudem stellt sie fest,
dass ihr die Anonymität in London gut tut. Niemand weiß, dass sie Witwe ist und
bedauert sie. Sie verliebt sich in ihren Buchladen und die Stadt und beginnt,
sich heimisch zu fühlen. Doch um bleiben zu können, muss die Buchhandlung wieder
Gewinne machen, neue Ideen sind gefragt.
Martinique ist ihr von Beginn
an eine große Hilfe. Sie hat viele Jahre für Sara gearbeitet und kennt den
Laden wie ihre Westentasche. Ihr einziger „Fehler“ ist ihre große Hilfsbereitschaft,
die gern von anderen ausgenutzt wird. Dank Charlotte lernt sie sich selbst zu
behaupten und auch mal „Nein“ zu sagen. Mir war der Erzählstrang um sie an
einigen Stellen etwas zu ausführlich.
Mit Charlottes zweiter
Mitarbeiterin Sam hatte ich zu Beginn so meine Probleme. Sie ist oft
schnippisch und feindselig, hat sich ihre Meinung über Charlotte schon
gebildet, bevor sie diese näher kennenlernt. Zum Glück hat sich ihr Verhalten
im Laufe des Buches geändert.
Mein heimlicher Liebling ist
Kater Tennyson, ein absoluter Herzensbrecher und das Maskottchen der
Buchhandlung.
Auch der Buchladen selbst hat
es mir angetan. Er ist schon über 100 Jahre alt und sehr liebevoll und
gemütlich eingerichtet. So wie die Autorin ihn beschreibt, wäre ich dort gern
mal zu Gast.
Mein Fazit: Trotz kleiner
Längen ein echtes Wohlfühlbuch und Must-Reed für alle Bibliophilen.
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