Freitag, 13. September 2019

Schwimmen Tote immer oben?

Buchdetails:

Erscheinungsdatum: 02.09.2019

Flexibler Einband: 176 Seiten

Verlag: Droemer

ISBN: 9783426277645

Genre: Sachbuch







Schwimmen Tote immer oben?
Dieser Frage wollte ich nachgehen und bin dabei auf das neue Buch von Prof. Dr. Michael Tsokos gestoßen, welches am 02.09.2019 beim Droemer Verlag erschienen ist. Darin räumt Tsokos mit den häufigsten Irrtümern über die Rechtsmedizin auf.

Als das Buch gestern per Post bei mir ankam, wollte ich nur kurz reinlesen. Doch die Thematik fesselte mich zunehmend, sodass ich die 176 Seiten hintereinander weggelesen habe.

Schon der Anfang entlockte mir einen kleinen Schmunzler aus der Rubrik - Kindermund.
„Papa gibt es eigentlich auch Linksmediziner?“ 
In seinem Vorwort bezieht sich der Buchautor auf die merkwürdige Faszination, die die Rechtsmedizin, generell der Umgang mit toten Menschen auf die Lebenden ausübt.
Ich werde nachdenklich, versuche herauszufinden, was mich antreibt, mehr über dieses Thema zu erfahren. 
Es ist wohl die Magie des Unbekannten oder der Wissensdurst, der gestillt werden muss. 

Michael Tsokos nimmt in seinen Ausführungen Bezug auf TV-Serien und Kinofilme und erklärt hinsichtlich der Rechtsmedizin den Unterschied zwischen Fiktion und Realität.
Das Buch beinhaltet 30 durchnummerierte Kapitel - Irrtümer.

Glauben Sie, dass dem Großteil aller Sektionen Tötungsdelikte zugrunde liegen oder dass Rechtsmediziner vorwiegend am Leichenfundort bzw. im Sektionssaal arbeiten?
Sind in Ihrer Vorstellung der ermittelnde Kriminalbeamte und der Rechtsmediziner ein eingespieltes Team?
Denken Sie wirklich, dass die ärztliche Schweigepflicht nach dem Tod erlischt und für Rechtsmediziner ohnehin nicht gilt?
Reicht ein Griff an die Wade eines Erhängten aus, um seinen Tod festzustellen? Sind nur Raucherlungen schwarz?
Sie wollten schon immer wissen, wie groß das Team eines rechtsmedizinischen Institutes ist?
Oder überlegen Sie ernsthaft Ihren Körper der Rechtsmedizin für wissenschaftliche Zwecke vermachen?

Dann rate ich Ihnen dringend das neue Buch von Prof. Tsokos zu lesen. Er wird Ihnen diese und andere Fragen beantworten. 

Mir hat Tsokos „lebendiger“, Schreibstil sehr gut gefallen. Sachlich nüchtern, locker und dabei gut verständlich beschreibt er die Thematik.
Einiges davon war mir bereits bekannt. Trotzdem habe ich viele neue Informationen mitgenommen.
Besonders interessant fand ich das Kapitel über Autoerotik. Für mich fernab jeglicher Vorstellungskraft und dennoch Bestandteil des realen Lebens. Ich erinnere mich beispielsweise an den Tod des Schauspielers David Carradine. 

Nur mit den Illustrationen im Buch habe ich ein wenig gehadert. Die Komik mag für den einen oder anderen ein netter Kontrast sein. Ich fand sie eher unpassend. Allerdings ist mir hier die gestalterische Komponente unwichtig.

Prof. Tsokos Abhandlungen sind aufschlussreich, anschaulich und spannend zu lesen. Immer wieder ein Erlebnis.
Von mir gibt es dafür eine 5 Sterne Bucheempfehlung!

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