von Emma Scott
- Broschiert: 416 Seiten
- Verlag: LYX; Auflage: 1. Aufl. 2019 (30. August 2019)
- ISBN-13: 978-3736310445
- empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
- Genre: New Adult Roman
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Charlotte
Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann ereilt sie
ein schweres Schicksal und die Musik verstummt. Aus Geldnot nimmt sie den Job
als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall
verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Suche
nach dem nächsten Adrenalinrausch. Er hat sich verändert und kann sein
Schicksal nicht annehmen und so hat er alle bisherigen Assistenten von sich
gestoßen. Doch Charlotte ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch
so viel mehr zu bieten hat.
Der Klappentext hat mich sofort in seinen Bann gezogen
und ich war sehr gespannt, was Emma Scott daraus macht. Klar weiß man bei
dieser Art von Buch, dass am Ende meist alles gut wird, doch war dieser Weg zum
Ende des Buches einfach wunderschön.
Charlotte und Noah haben beide ihr Päckchen zu
tragen. Charlotte nimmt eine Auszeit vom Geige spielen und hat trotz zwei Jobs
immer Geldsorgen. Tief in ihr drin war die Musik verborgen, doch konnte sie zu
Beginn des Buches nicht darauf zugreifen. Als Lucien ihr das Angebot macht, für
Noah als Assistentin tätig zu sein, nimmt sie diesen Job an. Sie ist eine
kämpferische, aber auch gebrochene Frau, die durch ihr Schicksal etwas von
ihrer Unbeschwertheit verloren hat. Das Spielen der Geige war ihr einzige
Passion und ihr größter Traum. Doch hat sie diesen für den Moment aufgegeben.
Noah ist nach einem folgenschweren Unfall erblindet
und möchte sich seinem Schicksal nicht ergeben. Bei seinem vorherigen
Lebensstil ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Er war Extremsportler und
Adrenalin war sein Lebenselixier. Doch all das, was ihn ausgemacht hat, kann er
nicht mehr machen und so stößt er in seiner Verzweiflung alle von sich. Selbst
seine Eltern und seine Schwester haben keine Chance ihn wieder aus seiner
selbst herbeigeführten Isolation herauszuholen.
Diese Verbitterung, die Noah verspürt, kann man als
Leser auch selbst spüren. Wie muss es für einen solchen aktiven Menschen sein,
all dies nicht mehr machen zu können? Wie kann es jemand aushalten, der ein
Weltenbummler war, auf einmal nichts mehr zu sehen? So viele Orte, die nun nur
noch in seiner Erinnerung zugegen sind.
Er ist zu Beginn ein launischer, unsympathischer
Kerl, der seine Wut auf sein Schicksal gerne mal an Charlotte und dem
restlichen Umfeld auslässt. Doch gibt diese dennoch nie auf, da sie selbst mit
sich zu kämpfen hat.
Das Leben als Blinder wird hier sehr realistisch
dargestellt und man kann sich perfekt in beide Protagonisten hineinversetzen.
Die Selbstzweifel, die Verzweiflung, die Trauer, all diese Gefühle waren ohne
Probleme nachvollziehbar. Ich habe mit gefiebert, gelacht, getrauert und
geweint und die Achterbahn der Emotionen zog sich durch das gesamte Buch. Durch
den Perspektivenwechsel zwischen Noah und Charlotte kann man sich gut in die
Gefühle und Situationen der beiden hineinversetzen.
Für mich ein wahres Herzensbuch,
das ich wahnsinnig gerne weiterempfehle, denn die Gefühle werden von der
Autorin perfekt zum Leser transportiert. Taucht ein, lasst euch berühren und
begleitet sie durch ihren jeweiligen Kampf. Unbedingte Leseempfehlung!
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