Montag, 18. November 2019

Diagramme des Todes

  
 Buchdetails:

Herausgeber: Knaur Taschenbuch

Flexibler Einband: 416 Seiten

Erscheinungsdatum: 01.10.2019

Genre: Thriller










„Mir passiert ja nichts. Das denkt ihr alle. Ihr zieht eure schönen Schuhe an und nehmt die Handtasche und natürlich den Mantel, vielleicht ist es kalt draußen. Dann verlasst ihr die Wohnung und denkt, mir passiert schon nichts. Es ist ja gar nicht kalt, denkt ihr. ihr habt keine Angst. Ihr begegnet mir, aber ihr achtet nicht auf mich. Ihr wisst nicht, was den anderen passiert ist.“ (Auszug aus „Die Diagramme des Todes“)

Mit diesen Worten beginnt der Thriller „Die Diagramme des Todes“, der im Oktober 2019 bei Knaur erschienen ist und ich bekomme erste Einblicke in das Seelenleben eines perfiden Serienmörders.
Die Geschichte ist angelehnt an einen realen Kriminalfall aus den 90 er Jahren, der sich in und um Bremen ereignete.
Axel Petermann war damals als Leiter einer Mordkommission an der Aufklärung spektakulärer Mordfälle beteiligt. Heute gehört er zu den besten Profilern Europas.
Die Leiche einer Prostituierten wird gefunden. Offenbar wurde die junge Frau in ihrem Studio über Stunden gequält, verstümmelt und schließlich getötet. Unzählige Messerstiche sind an ihrem nackten Körper auszumachen.
Die Buchautoren schicken den Bremer Hauptkommissar Kiefer Larsen ins Rennen, der bereits in „Die Elemente des Todes“ ermittelte. Ich mag ihn. Er ist ein leiser Ermittler, der sich konzentriert mit vollem Engagement in seinen Fall vergräbt.
Er ist sich sicher, dass hier ein Serientäter unterwegs ist, der in seinen bizarren Fantasien Befriedigung sucht. Doch was hat es mit dem Votivbild einer Heiligen aus dem frühen Mittelalter auf sich, welches am Tatort gefunden wird?
Als Leser bin ich Hauptkommissar Kiefer Larsen einen Schritt voraus. Ich kenne den Täter, sehe, wie er seine Opfer aufspürt, seine krankhaften Fantasien entfaltet und seine Lust am Töten maximal steigert. Akribisch protokolliert er seine Emotionen in Diagrammen, strebt nach dem finalen Countdown- dem perfekten Diagramm des Todes.
Brutal und schonungslos wird der Leser in die Gedankenwelt des Täters integriert. Manchmal stockt mir der Atem, vor allem wenn ich lese, wie der Täter seine Befriedigung im langsamen und bestialischen Töten findet. Die Nähe zur Realität ist schockierend.
Lektüre für hartgesottene Thrillerleser!
Spannungsgeladen fliege ich durch die Seiten, erlebe wie die Ermittler Schritt für Schritt der Lösung des Falles näher kommen. Ich hoffe, dass es eine Rettung für das letzte Opfer gibt und der unheimliche Serientäter überführt wird.

Ein Thriller der Extraklasse! Packend, authentisch, lesenswert! 

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