Ich bin zwiegespalten...
von Lene Schwarz
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (November 2019)
ISBN: 9783499000690
Genre: Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Der Koch Leon Bosch arbeitet im Quellbach, einem alten Gasthaus mitten im Wald. Es ist idyllisch gelegen und der optimale Ausgangspunkt für Naturliebhaber oder eine der Jagdgesellschaften, die Inhaber Lohmann so gerne inszeniert. Leon schätzt vor allem die Abgelegenheit, bis er eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit eine grauenhafte Entdeckung macht. Vor ihm befindet sich die Leiche einer Frau, die nicht nur seltsam in den Wald drapiert wurde, ihr fehlt auch das Herz. An seiner Stelle steckt ein schwarzer Quarzstein. Eben dieser Stein hat für Leon noch eine ganz andere Bedeutung.
Innerhalb kurzer Zeit werden
weitere Leichen gefunden, die alle Steine statt Herzen tragen. In Leon macht
sich die furchtbare Gewissheit breit, dass der Wald sein Schweigen gebrochen
hat und seine düsteren Geheimnisse freigeben wird. Ruhelos beginnt er selbst
nach dem Mörder zu suchen. Doch bleibt ihm genug Zeit?
Ich habe ein paar Seiten
gebraucht, um mich in Lene Schwarz` Debütroman einzufinden, da ich vor allem zu
Beginn recht wenig mit dem Protagonisten Leon anfangen konnte. Auch jetzt noch,
nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich nicht behaupten, dass ich Leon
allzu viel Sympathie entgegenbringen kann. Trotzdem hat mich der Krimi in
seinen Bann schlagen können und lange Zeit war ich mir unsicher, wer denn nun
der Täter ist. Geschickt wurden Spuren verwischt und Zweifel gesät.
Während der Plot gut durchdacht
war und auch die Charakterisierungen fast alle gelungen sind, gab es dennoch
immer wieder Passagen, die mir zu ausufernd beschrieben wurden, obwohl sie nur
sehr wenig für die Hauptstory beizutragen hatten, dadurch wurde es teils etwas
langatmig. Auf Grund der grausig zugerichteten Leichen hätte ich zudem
erwartet, dass sich irgendwann eine höhere Polizeistelle einschaltet und nicht
nur der örtliche Polizist ermittelt. Ich hoffe doch sehr, dass das in der Realität
anders ablaufen würde, egal wie abgelegen der Tatort ist.
Das Ende hat mich dann wieder
positiv überrascht, und ein bisschen mit meinen Kritikpunkten versöhnt.
Allerdings muss ich sagen,
dass mich das Buch etwas zwiegespalten zurücklässt. Einerseits spannend,
andererseits teils langatmig und gefühlt an manchen Stellen zu gewollt
blutrünstig bis eklig. Für mich ein solider Krimi, der mich trotz einiger
Schwächen insgesamt gut unterhalten hat.
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