ISBN : 9783499276224
Flexibler Einband : 416 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 28.01.2020
Genre : Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Problemfamilie
„Ein
Sonntagsbraten ist eine Kuscheldecke aus Fleisch, eine Verbindung in die
Vergangenheit und die Zusicherung, dass nicht alles in Veränderung begriffen
ist.“ (S. 10)
Seit ihre
Eltern nach Florida gezogen sind um ihren Lebensabend zu genießen, hält Anna
die Tradition des gemeinsamen Sonntagsessens der Familie Piper am Leben – den Sunday
Lunch Club. Zum Club gehören ihr großer Bruder Neil mit seinem 20 Jahre
jüngeren Mann Santiago und ihrer Adoptivtochter, die leicht
weltfremde Maeve mitsamt Teenagersohn Storm, das Nesthäkchen Josh,
Großmutter Dinkie und Annas Ex-Mann Sam, der inzwischen ihr bester Freund und
Geschäftspartner ist.
Nach einem One-Night-Stand
ist Anna mit 40 schwanger – ungewollt, aber nicht unglücklich. Der
„Samenspender“ ist 20 Jahre jünger und komplett überfordert: „… ich bin
noch dabei, mich zu finden…“ (S. 56) meint er, aber „Ich kann das
kleine Kerlchen trotzdem lieben.“ (S. 57). Anna hofft auf ihren Ex Sam,
weil sie bisher alles zusammen geschafft haben. Aber ausgerechnet bei dem
Dinner, wo sie es allen sagen will, hat der zum ersten Mal eine Freundin an
seiner Seite. Und kurz darauf platzt ein Mann in Annas Leben, der einfach
perfekt ist – aber nach eigener Aussage keine Kinder mag.
Sehr mitreißend
und unterhaltsam erzählt Juliet Ashton in ihrem neuesten Buch von den großen
und kleinen Geheimnissen und Erlebnissen der Familie Piper. „Man weiß
nie, ob es viel zu viel zu Essen gibt oder nicht genug. Irgendwer streitet sich
immer. Manchmal weint jemand. Aber es ist nie langweilig.“ (S. 122)
Anna und Neil sind
deutlich älter als Mave und Josh. Ihren Eltern war ihre Ehe immer wichtiger als
die Familie, sie haben sich von Beginn an darauf verlassen, dass Anna und Neil
sich um die Jüngeren kümmern. Dieses Verhalten konnten sie bis heute nicht
abstellen. Neil ist sehr erfolgreich und steckt ihnen regelmäßig unauffällig
Geld zu. Anna ist für die seelische Gesundheit zuständig, denn Maeve sucht sich
immer wieder die falschen Männer aus und Josh ist eine Künstlerseele, den man
ans Essen und Schlafen erinnern muss. Sie kann nie aufhören, sich Sorgen zu
machen.
Das Buch lässt
mich sehr zwiegespalten zurück. Es hat mich zwar gut unterhalten und liest sich
„wie geschnitten Brot“, aber ich habe mich mehrfach gefragt, warum die Autorin
die ganze Familie mit Problemen überfrachtet hat. Annas überraschende
Schwangerschaft, ihr neuer Partner und dazu ein Geheimnis in der Vergangenheit.
Ihr homosexueller Bruder, der sich erst spät geoutet hat und immer noch nicht
mit seiner Rolle als Ehemann und Vater in einer monogamen Beziehung klarkommt.
Maeve mit den wechselnden falschen Männern und einem Sohn, den sie einfach
nicht loslassen kann. Auch Josh ist nicht der, der er zu sein scheint und
selbst die Großmutter Dinkie hat ihre Vergangenheit sehr beschönigt. Das war
mir leider etwas zu viel. Zudem habe ich die ganzen Geheimnisse bis auf eines leider
alle viel zu früh geahnt. Darum kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.
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