ISBN : 9783839225561
Flexibler Einband : 245 Seiten
Verlag : Gmeiner-Verlag
Erscheinungsdatum : 12.02.2020
Genre : Historischer Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Wer war
es?
„Ich habe es für Pokorny getan, und zwar aus
Verzweiflung, weil ich ihn wahnsinnig liebe.“ (S. 111) sagt Gusti
(Auguste Huber) 1906 zu ihrer Verteidigung im Mord-Prozeß gegen sie und ihre
Schwester Fini (Josefine) aus. Joseph Pokorny ist ein selbsternannter Opernstar
und Gusti ist ihm verfallen. Um ihn halten zu können braucht sie dringend Geld
– immer mehr – und weiß sich am Ende nicht anders zu helfen, als eine reiche
Bekannte zu ermorden, meint zumindest das Gericht. Verurteilt wird sie aufgrund
von Indizien und weil sie sich in ihren Aussagen mehrfach widerspricht. Ob ihre
Schwester Fini involviert oder vielleicht sogar die Täterin ist, kann nicht
nachgewiesen werden. Trotzdem wird sie zu 5 Jahren wegen Beihilfe verurteilt
und Gusti 20.
Nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe geht Fini nach Wien zurück
und begegnet Pokorny wieder, der bereits einen neuen Namen angenommen hat. Sie
muss sich erneut damit auseinandersetzen, was damals passiert ist und will ihn
dafür büßen lassen – aber wie?
In „Die schönen Mordschwestern“ verarbeitet Franz
Preitler einen realen Kriminalfall, der nie richtig aufgeklärt werden konnte.
Fest steht, dass die zwei Schwestern mit ihrer Bekannten einen Ausflug
unternahmen und ohne sie zurückkamen. Die Bekannte wurde kurz darauf ermordet
aufgefunden und alle Indizien verwiesen auf die Schwestern.
Gusti und Fini stammen aus einem winzigen Dorf und
träumen wie so viele andere jungen Frauen von einer guten Anstellung in Wien,
bei der sie ihren zukünftigen (vorzugsweise reichen) Ehemann kennenlernen. Mehr
wollen sie nicht vom Leben. Für Gusti scheint sich dieser Traum zu erfüllen,
als sie Pokorny begegnet. Er gibt sich reich und berühmt und verspricht ihr,
sie als seine Ehefrau mit zu seinem nächsten Engagement nach Sankt Petersburg
zu nehmen, wenn sie nur irgendwie das Geld für die Fahrkarten auftreiben kann.
Die beiden Schwestern sind sehr naiv und rennen sehenden
Auges in ihr Unglück. Egal was Pokorny macht, sie nehmen ihn in Schutz. Selbst
während des Prozesses, als die Sprache auf seine Vorstrafen wegen Betrug und
Heiratsschwindel kommt, glauben sie es immer noch nicht.
Pokorny ist skrupellos und gierig, leidet an Größenwahn.
Er sieht nicht besonders gut aus, aber er kann die Frauen um den kleinen Finger
wickeln und ihnen die große Liebe vorspielen. Er sieht sich selber im Recht –
schließlich zwingt er die Frauen nicht, sich in ihn zu verlieben und ihm Geld
zu geben, er sieht es eher als Gegenleistung für seine Dienste und die Träume, die
er ihnen schenkt.
Die Geschichte
ist sehr spannend. Man weiß bis zuletzt nicht, was damals wirklich passiert ist
und was Fini jetzt als Rache plant. Aber auch Pokorny ist so undurchsichtig,
dass ihn zwischendurch als Täter im Verdacht hatte.
Die Beteiligten erzählen die Geschehnisse abwechselnd aus
ihrer Sicht. Auch ein Zeitungsreporter und Auszüge aus dem Buch, dass dieser
und Pokorny zusammen schreiben, kommen zu Wort. Dabei drücken sie sich so aus,
wie es damals wahrscheinlich üblich war. Mir persönlich ist der Erzählstil dadurch
zum Teil etwas weitschweifig und umständlich. Aber sowas ist ja
Geschmackssache.
Zudem hätte ich
mich gefreut, wenn ich am Ende noch ein paar Hintergrundinformationen bekommen
hätte. Ob es den Reporter z.B. wirklich gab und die Zeitungsartikel echt sind und
welche Teile der Handlung auf dem realen Fall beruhen.
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