„Die Schwestern vom Ku'damm" sind
zurück. Heute erscheint der dritte Band der Trilogie beim Rowohlt Verlag.
Buchautorin Brigitte Riebe widmet das Buch mit dem Titel „Tage der Hoffnung“
der jüngsten Thalheim-Schwester - Florentine. Sie kehrt von Paris nach Berlin
zurück und möchte an der Hochschule der Künste Malerei studieren.
Es ist Zeit von 1958 bis 1963. Die
Teilung Deutschlands schreitet weiter voran.
Ein Teil der Familie Thalheim lebt in
Potsdam, der andere in Westberlin, wo sich auch das Modekaufhaus befindet.
Viele Mitarbeiterinnen kommen aus dem Osten. Für sie wird es immer schwieriger,
über die Grenze zur Arbeit zu kommen. Stück für Stück wächst die Mauer, die
Kontrollen verschärfen sich und eines Tages stehen sich am Checkpoint Charlie
dann russische und amerikanische Panzer gegenüber …
Hasi: Was mich bei diesem Buch neben
Floris Geschichte besonders bewegt, ist die politische Lage. Zwischen Ost und
West kommt es immer öfter zu Konflikten und zum (atomaren) Wettrüsten, die
Kubakrise fällt in die Zeit und natürlich der Mauerbau. Da gibt es auch eine
Parallele zur heutigen Zeit - die Hamsterkäufe! Brigitte Riebe ist wieder ganz
nah am Puls der Zeit.
Ich bin ja in der DDR aufgewachsen, war
14 als die Wende kam und obwohl wir früher auch ab und zu in Berlin waren, aber
ich kann mich an die Grenze (als Bauwerk) nicht richtig erinnern. Man kam ja
nicht wirklich bis ran. Überhaupt fällt es mir immer schwerer, mich an ein
geteiltes Berlin zu erinnern - mein Bruder wohnt heute sogar auf dem ehemaligen
Mauerstreifen in Mitte. Wie sieht das bei dir aus Patno?
Patno: Ich finde es auch beeindruckend ,
wie bilderreich Brigitte Riebe hier das Zeitgeschehen widerspiegelt. Gekonnt
bindet sie Fakten aus Politik, Kultur, Musik und Gesellschaft in ihre Story
ein. Klasse!
Am meisten staune ich wie sich die junge
wilde Florentine in Paris entwickelt hat. Inzwischen weiß sie genau, was sie
will. Das imponiert mir. Sie erobert mein Herz im Sturm.
Selbstbewusst kämpft sie um einen
Studienplatz. Ich bewundere ihr Talent für die Malerei. Brigitte Riebe
beschreibt dies so wunderbar:
„Was beim Malen in ihr sang, klang wie
Zwölftonmusik. Keine Spur von Harmonie, und doch passte alles auf verblüffende
Weise zusammen. Es war so unglaublich laut, die Musik in ihrem Kopf ebenso wie
die komplementären Kontraste in ihrer Malerei.“ (Auszug aus dem Buch)
Ich fliege durch die Seiten und mag das
Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
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