ISBN : 9783423262491
Flexibler Einband : 464 Seiten
Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsdatum : 12.03.2020
Genre : Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Mörderische
Idylle
Mathilda liebt
ihr nordfriesisches Dörfchen Dettebüll und das geruhsame Leben mit ihrem Mann
Gunnar. Eigentlich könnte alles so schön sein, wenn nicht ihre ewig nörgelnde
und zeternde Mutter Ilse wären und die nervige, neugierige, ständig tratschende
Nachbarin Irene. Aber Mathilda hat ja ein extrem ruhiges Gemüt und lächelt alles
Störende weg.
Ihre erwachsenen
Kinder Max und Nele können nicht verstehen, dass ihr Vater das die ganzen Jahre
ausgehalten hat – aber Gunnar liebt Mathilda und Mathilda will hier nicht weg. Aber
als Ilse plötzlich anfängt, mit dem Nachbarn zu klüngeln, der Bürgermeister wertloses
Land aufkauft, Männer in teuren Anzügen durchs Dorf streifen und Mathildas
Bruder Pit nach Jahren wieder im Dorf auftaucht, wird es Mathilda dann doch zu
bunt. Auch Oma Ilse plötzlicher Tod ändert nichts an der Situation, dazu müssen
noch ein paar andere Dorfbewohner sterben … „Mama, wach mal auf, die
Bullerbü-Zeiten sind auch hier vorbei.“ (S. 192).
Ich mochte
Mathilde und Gunnar sofort. Sie ist eine nette ältere Dame mit einem Faible
fürs englische Königshaus, die die Familie zusammenhält und versucht, es jedem recht
zu machen. Wenn sie sich aufregt, putzt sie, bügelt oder geht mit ihren Hund
George Gassi. Manchmal träumt sie von einer Kreuzfahrt, aber eigentlich ist es in
Dettebüll ja auch ganz schön. Gunnar ist eine treue Seele, der sie aus dem Hintergrund
unterstützt, ihr den Rücken frei- und ihre Geheimnisse für sich behält. Beide
freuen sich, als ihnen ihr Sohn Max endlich seine neue Freundin vorstellt und ihre
Tochter Nele wieder öfter zu Besuch kommt, auch wenn der Grund dafür kein
schöner ist. Mit anderen Worten, eine ganz normale, typische Familie – mit einer
Leiche im Garten.
Pit ist eine
Klasse für sich. Er hatte noch nie im Leben kein Glück und seine Kneipe in
Hamburg läuft nicht wirklich gut. Da fällt im wahrsten Sinne des Wortes etwas
Glück für ihn vom Himmel – leider will es der Besitzer zurück. Pit flüchtet in
die alte Heimat und zieht seine Familie und seinen besten Kumpel mit rein.
Begleitet wird er von seiner neuen Freundin, einer jungen Chinesin, die keiner kennt
und der niemand traut.
Ilse und die
aufdringliche Nachbarin hätte ich persönlich bestimmt mit der Bratpfanne
erschlagen, wen sie am Sonntagmorgen wieder ohne zu klingeln in der Küche auftauchen
oder ihr Gift verspritzen. In diesen Situationen habe ich Mathilde um ihren Langmut
beneidet, obwohl die Stellen zum Teil auch sehr humorvoll waren.
„Mathilda oder
Irgendwer stirbt immer“ ist der neue Roman von Dora Heldt und hat mich wieder
von der ersten Seite an bestens unterhalten. Mit spitzer Feder und feinem Humor
nimmt sie das ach so idyllische Dorfleben aufs Korn und lässt es dabei auch
nicht an Spannung fehlen.
Da meint man,
seine Nachbarn zu kennen, das Dorf ist ja klein, und dann tun sich doch
Abgründe auf: Freunde werden zu Feinden, Familienkonstellationen offenbaren
sich, diskrete Affären fliegen auf und Mathilda versucht verzweifelt, ihre
heile Welt wiederherzustellen. 5 Sterne und meine Leseempfehlung!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen