Verlag : FISCHER Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 27.05.2020
Genre : Humor
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Szenen
einer Ehe
„Mein
Mann hat mich hier sitzen lassen. Keine Ahnung, was ich jetzt tun soll.“
(S. 7) Helen ist irritiert. Eigentlich waren Josef und sie unterwegs nach Venedig
zum Urlaub mit Freunden, doch dann ist Josef an einer Autobahnmautstelle ohne
ein Wort aus dem Auto gestiegen, hat seine Tasche genommen und ist gegangen. Am
nächsten Tag schreibt er ihr eine Mail, dass er eine Auszeit von der Ehe
bräuchte, sich auf sich selbst besinnen will und das Studio im Haus eines
Freundes mieten wird. Für 2-3 Monate vielleicht. Dass die Auszeit Nathalie
heißt, Josefs Assistenzärztin und so alt wie ihr gemeinsamer Sohn Tobi ist,
zieht Helene dann endgültig den Boden unter den Füßen weg. 26 Jahre sind sie
jetzt verheiratet. Sie hat ihm die ganze Zeit den Rücken frei- und die Familie zusammengehalten.
Und dass soll es jetzt gewesen sein?!
Ihre Freundin
Adrienne beruhigt sie. Josef hat sicher nur eine Midlifecrisis und sie kann
abwarten, bis er sich wieder fängt und ihn dann zurücknehmen oder sich
überlegen, ob sie das überhaupt will. „Was wünschst du dir denn?“
(S. 170)
„Auszeit bei den
Abendrots“ von Alexandra Holenstein ist ein sehr unterhaltsamer und überraschender
Selbstfindungsroman mit bitterbösem Humor. Erstens kommt es nämlich anders und
zweitens, als man denkt. Während sich Josef nach der Entdeckung ganz auf sein
junges Glück konzentriert, sucht Helene nach einer neuen Aufgabe für ihr
weiteres Leben. Sie wollte schon immer einen Kurs in Aquarellmalerei, ein Wein-
und ein Schreibseminar besuchen. Das alles macht sie jetzt auf Josefs Kosten. Natürlich
nicht an der VHS, sondern in der Toskana, Österreich und der Provence. Dabei lernt
sie neben neuen Dingen und Orten auch ein paar sehr interessante neue Männer
kennen die ihr zu verstehen geben, dass sie durchaus noch attraktiv ist. Helene
findet zu neuem Selbstvertrauen und verdient sich ihren (und meinen) Respekt. Ihre
beste Freundin Adrienne steht ihr dabei die ganze Zeit zur Seite, gibt Tipps
und Ratschläge und rückt ihr den Kopf zurecht., wenn sie sich mal wieder verrennt.
So eine Freundin braucht jede Frau!
Wie schon in „DasHeinrich-Problem“ lebt die Geschichte von den skurrilen, mitten aus dem Leben
gegriffenen Protagonisten und ihren alltäglichen Problemen. Mit spitzer Feder
zeigt die Autorin, wie schnell und amüsant Träumen können. Da ist die jüngere Geliebte
nämlich nicht das naive Schäfchen und die Ehefrau wartet geduldig, bis der Herr
seine Krise überwunden hat – so wie er es sich erträumt, sondern die Frauen
haben selber Wünsche und Vorstellungen, wie ihr Leben verlaufen soll. Mein
besonderes Highlight war das Pärchen, mit denen Helene und Josef eigentlich den
Venedig-Urlaub verbringen wollten. Ein selbstgefälliges und besserwisserisches,
ach so romantisches und harmonisches Pärchen, dass mich stark an Hedwig und Hellmuth
aus „Papa ante Portas“ erinnert hat – ein (Alb)Traum!
5 Sterne und
meine Leseempfehlung!
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