ISBN : 9783499276279
Flexibler Einband : 448 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 21.04.2020
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Ganz oder
gar nicht
„Arne und
ich … gehen uns lieber auf die Nerven oder aus dem Weg statt ins Kino.“
(S. 52) Eva und Arne sind seit 20 Jahren zusammen und ihre Beziehung ist etwas
eingeschlafen. Während sie über eine Trennung nachdenkt, macht er ihr an ihrem
49. Geburtstag einen Heiratsantrag – obwohl sie beide nie heiraten wollten. Warum?
Ist er etwa krank? Hat er ein schlechtes Gewissen, eine Affäre? Wieso etwas
ändern, was so lange gut funktioniert hat? Hat er Angst, dass sie ihn verlässt,
weil er beruflich für längere Zeit nach Kiew muss? Eva ist unsicher und auch ihre
Eltern sind skeptisch. Vor allem ihre Mutter redet ihr ins Gewissen. Will sie
nach so vielen Jahren wirklich ihre Unabhängigkeit aufgeben?
Ihre gemeinsame
Teenagertochter Frida hingegen freut sich. Endlich werden ihre Eltern einen
gemeinsamen Nachnamen tragen und sie eine richtige Familie sein. Auch Evas
Freundin Carla, zum dritten Mal geschieden und immer noch auf der Suche nach
der großen Liebe, versteht ihr Zögern nicht. Also sagt Eva ja – und die
Probleme beginnen.
„Die Mitte ist
ein guter Anfang“ von Franka Bloom beginnt da, wo Liebesgeschichten normalerweise
aufhören – nach dem Happy End und Heiratsantrag, wenn die großen Entscheidungen
anstehen. Wann wird wo mit wie vielen Gästen auf welche Art geheiratet? Arne
will nur eine ganz unromantische Trauung auf dem Standesamt, aber das kann er
vergessen. „Ganz oder gar nicht!“ ist Evas Devise. Und während sie mit Hilfe
ihrer Freundin Carla ihre nie gewollte Traumhochzeit plant, scheinen die Ehen
ihrer Freunde gerade zu zerbrechen, die Bilderbuchehe ihrer Eltern zeigt tiefe
Risse und lang gehütete Geheimnisse kommen ans Licht.
Arnes Antrag und
sein Verhalten danach stürzen Eva in eine tiefe Krise. Nur wegen ihm stimmt sie
der Hochzeit zu, hofft auf neuen Schwung in der Beziehung, doch ihn
interessiert nur seine Karriere. Sie fühlt sich von ihm allein gelassen, muss
sich mit ihrer Familie, dem ersten Verliebtsein ihrer Tochter und der
Hochzeitsplanung rumschlagen. Dass auch sie einen anspruchsvollen Job als Restauratorin
und gerade einen neuen Auftrag angenommen hat, interessiert ihn nicht. Ohne
ihre beste Freundin Carla wäre sie echt aufgeschmissen.
Die Protagonisten
und beschriebenen Situationen sind wieder mitten aus dem Leben gegriffen und
ich habe einiges aus eigenem Erleben oder dem von Freunden wiedererkannt. Franka
Bloom erzählt vom ganz normalen Wahnsinn beim Brautkleidpowershoppen, von der Junggesellinenabschiedsparty,
einer angsteinflößenden Hochzeitsmesse und dem komplizierten Aussuchen der Trauringe.
Sie schreibt mit viel Humor und trotzdem sehr tiefgründig über langjährige
Beziehungen, über Freundschaften, Wechseljahre, Midlifecrisis, Illusionen, Affären
und sich neu bzw. wieder verlieben und regt den Leser damit auch zum Nachdenken
über seine eigene Beziehung an.
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