ISBN : 9783453272897
Fester Einband : 384 Seiten
Verlag : Heyne
Erscheinungsdatum : 11.05.2020
Genre : Spannung
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
1960: Die 13jährige Rebecca ruft mitten
in der Nacht die Polizei an – ihre Eltern liegen beide tot im Wohnzimmer, sie
selber ist blutverschmiert. Rebecca erzählt dem zuständigen Polizisten
mehrfach, dass sie vor dem Schuss ein Klopfen an der Haustür und eine dritte
Stimme gehört hat, aber es finden sich keine weiteren Hinweise auf diese
Person. Da ihr Vater gewalttätig war und ihre Mutter die Polizei schon oft erfolglos
um Hilfe gebeten hatte, geht man von einem eskalierten Streit aus.
2014: Jessie liegt zwei Tage in den
Wehen, bis sie ihre Tochter Elizabeth endlich entbinden kann. Als Folge davon
ist Jessie sehr geschwächt und leidet an einer Psychose. Ihre Tochter hat eine
Infektion und braucht dringend Medikamente. Trotzdem verschwinden Mutter und
Kind am nächsten Tag unbemerkt aus dem Krankenhaus. Ein Wettlauf gegen die Zeit
beginnt. Wenn Elizabeth nicht in spätestens 12 Stunden die nächste Infusion
bekommt, wird sie nicht überleben.
Die Journalistin Iris wird auf den Fall
angesetzt. Was ihr Chef nicht weiß – sie ist Jessies Halbschwester und beide
sind Rebeccas Töchter. Iris merkt sofort, dass sich Rebeccas Geschichte zu widerholen
scheint. Auch die hatte nach Jessis Geburt eine Wochenbettdepression. Alles
scheint mit dem Mord an ihren Eltern vor über 50 Jahren zusammenzuhängen und nur
wenn Rebecca endlich alles erzählt, was damals passiert ist, können sie Jessie hoffentlich
rechtzeitig finden.
Wie schon in „Das Haus der Verlassenen“
hat Autorin Emily Gunnis auch hier wieder ein dunkles Stück englischer
Geschichte geschickt mit einer fiktiven Handlung verbunden. Es um traumatisierte
Kriegsheimkehrer, Gewalt in der Familie und darum, wie wenig Rechte Frauen noch
in den 60er Jahren hatten, und um Wochenbettdepressionen und die verschiedenen
Behandlungsmethoden damals und heute.
Mit viel Tempo und Spannung zieht sie alle
Beteiligten und auch den Leser in einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Was
ist damals wirklich passiert und warum? Was ist in der Zwischenzeit geschehen
und wie hängen die verschiedenen Personen und Erlebnisse zusammen und vor allem
– können Jessie und Elizabeth gerettet werden?
Die Geschichte wird über mehrere
Zeitstränge und aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten erzählt, zusätzlich
gibt es alte Tagebuchauszüge. Damit konnte ich mich jederzeit in die
Protagonisten und Situationen einfühlen und mitleiden oder mitfiebern. Und
obwohl ich mir schon beim Lesen einige Zusammenhänge zusammenreimen konnte, hat
Emily Gunnis auch für Überraschungsmomente gesorgt.
Kurzum: Eine sehr spannende, tragische
und trotzdem hoffnungsvolle Geschichte über Familie, Freundschaft und Vertrauen,
Wahrheit und Lüge, Schuld und dunkle Geheimnisse. 5 Sterne und meine
Leseempfehlung.
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