ISBN : 978-3-8371-5035-3
Sprache:Deutsch
6 CDs : 7h 20min
Verlag : Random House Audio
Erscheinungsdatum : 20.07.2020
Genre : historischer Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
„Was
würde Emmerich tun?“
Kriminalinspektor
August Emmerich kann sich einfach nicht anpassen und unterordnen. Für ihn sind
Regeln dazu da, um gebrochen zu werden. Als er Johann Schober brüskiert, den
Wiener Polizeipräsidenten und neuen Bundespräsidenten, wird er zu einem
Disziplinarkurs über gutes Benehmen und richtiges Auftreten verdonnert. Dabei
ermitteln er und sein Assistent Ferdinand Winter gerade in einem Mord an 2 Prostituierten
und Emmerich hat kein gutes Gefühl, Winter damit allein zu lassen. Zum Glück
hält sich Winter an Emmerichs Tipp „Tu einfach das Gegenteil von dem, was
du normalerweise tun würdest.“, wenn er nicht mehr weiterweiß. Außerdem
bittet er Emmerichs alten Bekannte Veit Kolja und die Sekretärin Grete um Hilfe
– letztere entdeckt eine Verbindung zu einem früheren Freund seines Vaters. Von
ihm bekommt Winter den Schlüssel fürs Paradies – und landet in der Hölle.
Auch
Emmerich durchlebt seine persönliche Hölle. Der „Benimm-Kurs“ findet in einer
Kaserne statt, die ihn an das schreckliche Waisenhaus erinnert, in dem er
aufgewachsen ist. Außerdem ist ausgerechnet sein Kontrahent Kriminalinspektor
Peter Brühl einer der Lehrer. Überhaupt kommt Emmerich der Kurs immer
eigenartiger vor – außer ihm gibt es nur wenige andere Teilnehmer, vieles wirkt
unfertig und improvisiert. Als dann auch noch einer der Lehrer ermordet wird,
kommen Emmerich und Winter einer Verschwörung auf die Spur, bei deren Aufklärung
sie auf sich allein gestellt sind … „Wir
können niemanden einweihen und Beweise haben wir auch keine. Alles was wir
haben sind vier Zeitungen, eine alte Aktentasche und eine Vermutung.“
„Das schwarze Band“ ist bereits der 4. Band der
Krimireihe von Alex Beer und mindestens genauso spannend und verzwickt wie
seine Vorgänger. Ich habe bis zuletzt mitgeraten und gebangt, dass alles gut
ausgeht.
Emmerich und Winter ermitteln im Frühsommer 1921. Es ist
heiß, das Wasser wird knapp und die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst,
denn obwohl der 1. Weltkrieg seit 2 Jahren vorbei ist, ist die Versorgungslage
immer noch angespannt, Wohnungen und Arbeitsplätze fehlen. Zudem gibt es Bestrebungen,
die Monarchie wieder einzuführen und Kaiser Karl I. zurück auf den Thron zu
setzen. Außerdem wartet Österreich immer noch darauf, dass Ungarn ihm das
heutige Burgenland übergibt, wie es im Vertrag von Trianon festgelegt wurde.
Alex Beer lässt all dies geschickt in die Krimihandlung einfließen und zeichnet
so ein sehr umfassendes und anschauliches Bild der herrschenden Verhältnisse.
Auch
das private Umfeld der Ermittler ist sehr aufregend. Emmerich ist inzwischen
alleinerziehender Vater der 3 Kinder seiner ermordeten Lebensgefährtin und in
ständiger Sorge um sie. Ferner sucht er immer noch nach seiner Mutter. Er hat
einen neuen Hinweis bekommen, für den er teuer bezahlen muss. Ich mag seine bärbeißige,
unangepasste Art, seinen Wiener Schmäh und seine Intelligenz – schlussendlich
ist er immer schlauer als seine Gegner.
Winter ist
vom Adelsaufhebungsgesetz betroffen, hat sich mit der Situation aber gut
arrangiert. Er blüht durch die Verantwortung für den Fall richtig auf und wird Emmerich
immer ebenbürtiger, nur mit den Frauen hapert es noch. Ich bin gespannt, ob er
je bemerkt, dass Grete ihn mag.
Wie schon die
Vorgängerbände wurde auch dieser wieder grandios von Cornelius Obonya
eingelesen. Er schafft es, jeder Figur eine ganz eigene Stimme zu geben und die
charakterlichen Merkmale herauszuarbeiten. Das ist ganz großes Hör-Kopf-Kino.
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