Sonntag, 18. Oktober 2020

Immer ist ein verdammt langes Wort

 von Sabine Schoder


  • Broschiert : 352 Seiten
  • ISBN-13 : 978-3737357432
  • Herausgeber : FISCHER Sauerländer;  (23. September 2020)
  • Leseniveau : 14 +

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Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
 

Manchmal verändert ein einziger Moment dein ganzes Leben. In Renas Fall: die Sekunde, in der ein Motorradfahrer die Kontrolle über seine Maschine verloren und sie angefahren hat. Lange lag sie im Koma, musste viele OPs ertragen und kämpft noch immer mit Schmerzen und Gedächtnislücken.

Auf einmal fällt ihr die Liebe vor die Füße – vom Balkon der Wohnung über ihr. Dieser Junge mit den unterschiedlichen Augen, stellt alles in Frage.

Rena hat es nicht leicht, ihre Schmerzen und ihre neue Hüfte machen ihr das Leben nicht einfacher, dazu kommt, dass sie es daheim nicht einfach hat. Ihre Mutter geht kaum nach draußen und Rena kommt einem oft so vor, als würde sie die Mutterrolle übernehmen. Viel zu früh musste sie erwachsen werden.

Nach dem langen Krankenhausaufenthalt möchte sie einfach neu beginnen und auf einmal taucht Kick auf ihrem Balkon auf.

Kick war faszinierend, nicht nur mit seinen unterschiedlichen Augen, nein auch die Fähigkeit Rena zu unterstützen, wenn sie es gebraucht hat, den Humor und die Leichtigkeit in ihr Leben zu bringen. Er war ein herzensguter Mensch.

Die Story beginnt in einem langsameren Tempo und lange gibt es viele Fragezeichen im Kopf des Lesers. Man überlegt genau wie Rena, wie sich ihre kleinen Erinnerungsfetzen zusammensetzen lassen und was es mit den Plastiknazis oder ihrer Mutter auf sich hat. Das Buch bringt immer wieder Einblicke in die Vergangenheit und rekonstruiert die Geschehnisse vom Unfall, so dass man immer mehr erfährt. Leider werden nicht alle Fragen beantwortet, doch sind diese bei der Geschichte auch nicht vordergründig wichtig. An einem bestimmten Punkt bekommt man langsam ein Gefühl dafür, was hinter allem stecken könnte. Mit jeder Seite wird das Geheimnis weiter gelüftet und auch wenn ich mit meiner Ahnung zum Teil richtig lag, konnte ich nicht das Gesamtpaket lüften. Das Ende war für mich ein bisschen zu wenig greifbar, aber eine schöne Idee, um alles zu lösen.

Der Schreibstil war toll und im Laufe des Buchs fiel es mir zusehends schwerer, das Buch zur Seite zu legen. Die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen.

Ein schönes Buch über Liebe, die Kraft für einen Neustart und einer gewissen Magie. Langsamer Start einer schönen Story, die einen immer wieder weiterlesen lässt.   

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