Samstag, 9. Januar 2021

Die Welt auf dem Teller - Inspirationen aus der Küche

Buchdetails:

Erscheinungsdatum: 26.08.2020

Herausgeber: Diogenes Verlag AG

Buchlänge: 203 Seiten 

ISBN: 9783257070514

Genre: Sachbuch/Ratgeber






Sie ist eine begnadete Erzählerin, schreibt über Alltägliches spannend und unterhaltsam. 

In ihrem neuen Werk bringt Doris Dörrie „Die Welt auf den Teller.“

Ihre Inspirationen aus der Küche sind am 26.08.2020 beim Diogenes Verlag erschienen. 

Das kleine Büchlein kommt in einer schmucken, hochwertigen Ausführung mit Lesebändchen. 

Es eignet sich hervorragend als Mitbringsel für liebe Freunde. 


Was kommt nun bei Frau Dörrie auf den Teller? 


Zuerst geht es kulinarisch nach Japan. Von Ume-Onigiri habe ich noch nie gehört. Wie isst man die denn? 

„Zupf, zupf die Verpackung aufreißen, der erste Biss ins Reisbällchen, dazu die Flasche heißen grünen Tee und mich irgendwo auf der Straße auf ein Mäuerchen hocken - erst dann bin ich wirklich in Japan angekommen.“ (Auszug aus dem Buch)


Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese japanische Spezialität probieren sollte. 

Beim nächsten Leckerbissen hingegen werde ich schwach. 


„Seit meiner Kindheit bin ich eine Brotfanatikerin. Am besten frisches Brot, vor allem die Kruste und am allerliebsten der Knust.“ (Auszug aus dem Buch)

Auch in unserer Familie entflammt bei jedem frischen Brot der Kampf um den Knust. 

Beim Essen geht es um Genuss und Leidenschaft. Genau das bringt die Autorin in ihren kurzen Anekdoten zum Ausdruck. Sie schwelgt in Kindheitserinnerungen, teilt Reiseerlebnisse und gewährt Einblicke in ihre Küche. 

Aber zwischen den Zeilen kann der aufmerksame Leser einen Funken Gesellschaftskritik ausmachen. 

Schlank sein ist schön, aber bei Pasta und Pizza und Schoki darf man gern schwach werden. 

Eindrucksvoll erzählt Doris Dörrie, wie sich Esskultur im Laufe der Jahre verändert. Immer neue Food-Trends finden den Weg in unsere Küchen. Das wird mir jetzt deutlich und stimmt mich nachdenklich.  Viele Menschen klagen über Unverträglichkeiten von Lebensmitteln. Der Ruf nach ökologischem Essen wird immer lauter. „Bio“ ist angesagt und während ich die Texte lese, neige ich hier und da zu einem Schmunzler. 

Doris Dorrie bringt es auf den Punkt, kurz und knapp, ohne ein Wort zu viel und zack bin ich beim letzten Kapitel - „Der Teig knetet Dich“ gelandet. 

„Hefe war der Renner im Lockdown... Solange man Hefe im Haus hat, kann einem nichts geschehen. Tatsächlich wirkt der Geruch von Hefe, der früher durch die Zimmer wehte, wie ein warmes wohliges Versprechen, sofort beruhigend.“ 

So ähnlich wirkt auch dieses Buch auf mich. 


„Die Welt auf dem Teller“ ist ein Renner, nicht nur im Lockdown. Solange man Lesestoff von Doris Dörrie im Haus hat, kann nichts geschehen. Tatsächlich wirken ihre Kolumnen wie Balsam für die Seele, unterhaltsam und beruhigend. 


Ein Buch, nicht nur über das Essen, auch über die kleinen Momente des Glücks, frei nach dem Motto „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“









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