Erscheinungsdatum: 30.01.2021
Herausgeber: Independently published
Buchlänge: 310 Seiten
ISBN : 9798592576262
Genre: Thriller
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Tatort: Hamburg
Wenn ein Staatsanwalt in einen Justizskandal verwickelt ist, kann er nicht mehr als Ankläger vor Gericht auftreten. Doch so einfach lässt er sich nicht entsorgen. Eine neue Aufgabe muss her?
Und Dr. Schäfer hat auch schon die zündende Idee:
„Es ist die Zeit für einen neue Aufgabe für sie gekommen.“ „Bei der Polizei wird gerade eine Cold-Case Einheit neu gegründet, die ungeklärte Todesdelikte aufklären soll.“
„Ein ehemaliger SEK-Leiter, eine überaus erfahrene Profilerin und ein Computergenie werden sie unterstützen.“
„Sie werden sich ohne Zeitdruck mit ausgesuchten Fällen befassen. Wenn sie ab und zu einen uralten Fall aufklären, sind alle zufrieden.“ ( Auszüge aus „Schuld“)
Das ist die Geburtsstunde des Gold-Case-Teams unter Leitung von Staatsanwalt Michael Thomforde. Die zusammengewürfelte, ziemlich schräge Truppe aus „Suspendierten“ bezieht ihr Quartier in einem Keller unter dem Polizeimuseums.
Als erstes nimmt sich das Team den Mord an der Anwältin Katharina von Allörden vor, eben jenen Fall, den Thomforde den Job als Staatsanwalt gekostet hat.
Offenbar stechen sie in ein Wespennest, denn der aufgeschreckte Täter geht in die Offensive. Es kommt zu weiteren mysteriösen Todesfällen. Doch wie hängen die Taten zusammen?
Spannend ist der Einstieg in die Geschichte. Danach dauert es eine Weile, bis sich Team findet. Gerade am Anfang wirkt das Zusammenspiel der Akteure auf mich etwas konfus. Wer geht mit wem welcher Spur nach.
Erickson und Krayenborg zoffen sich ständig. Das ist amüsant, aber warum sind sie sich so spinnefeind? Bei der Charakterisierung der Nebenfiguren hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Das lässt aber Raum für eine mögliche Fortsetzung.
Für Thomforde geht es nach seiner Suspendierung auch privat abwärts. Seine Frau trennt sich von ihm. Er darf die gemeinsamen Kinder nur selten sehen. Seine Noch-Frau ist mir unsympathisch. Ich verstehe nicht, warum sie ihn so anfeindet.
Der Cold Case selbst ist undurchsichtig und lange tappe ich hinsichtlich des Täters im Dunkeln.
Patrick Burow ist als Strafrichter tätig und hat sicher schon viele interessante Fälle vor Gericht verhandelt. Mit seinem Insider-Wissen verleiht er der fiktiven Story ein hohes Maß an Authentizität.
Das Setting der Geschichte finde ich klasse. Als gebürtiger Hamburger lässt der Autor seine Verbundenheit zur Stadt immer wieder durchblicken.
Ausserdem bindet er seine Leidenschaft fürs Fliegen in die Handlung ein. Gedanklich sitze ich mit Michael Thomforde in seiner Cessna und fliege über die Hafenstadt mit Blick auf die Elbphilharmonie.
Der lockere, bisweilen ironisch-witzige Schreibstil liest sich gut. Kurze Kapitel mit kleinen Cliffhangern am Ende bringen zusätzlich Tempo in die Handlung.
Kriminell guter Lesestoff, unterhaltsam und fesselnd!
Nicht für „Intelligenzallergiker“ (mein Lieblingswort aus dem Buch) geeignet!
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