Toll gelesen, ansonsten naja...
von Siegfried Langer
Verlag: LAUSCH medien (Juni 2021, exklusiv für audible)
Format: Hörbuch
Ungekürzte Ausgabe: 8 Std. und 23 Minuten
Sprecher: Franziska Trunte, Pia-Rhona Saxe, Kai Hochhäusler, Sabine Rosenberg-Lipinsky, Günter Merlau, Ina Kallmeyer
Genre: Jugendbuch
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab-Hinweis:
Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies
hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Seit dem Tod von Alinas Bruder hat sich eine Freundschaft zwischen ihr und Merelie, einem Mädchen aus ihrer Klasse entwickelt. So ist es auch Merelie, der Alina eine Nachricht schickt, als sie ein Buch entdeckt, dass sie scheinbar magisch anzieht, ihr aber auch gleichzeitig Angst macht.
Als Merelie Alina einen Tag später besuchen will, muss sie schockiert erfahren, dass Alina scheinbar spurlos verschwunden ist. Hat sie sich etwas angetan? So ganz kann und vor allem will Merelie das nicht glauben und stellt eigene Nachforschungen an. Auch wenn es nur ein schwacher Anhaltspunkt ist, macht Merelie sich auf die Suche nach dem mysteriösen Buch, welches Alina scheinbar verängstigt hat. Doch alle Fragen verlaufen im Sand. Der Roman scheint nicht zu existieren. Niemand hat je von dem Buch gehört…
Mit großer Neugier habe ich das Hörbuch begonnen. Die Geschichte beginnt spannend, allerdings hatte ich von Beginn an Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Dieser ist sehr einfach, manchmal eher umgangsprachlich und die Charaktere bleiben recht blass. Erzählt wird das Buch in mehreren Erzählsträngen, die ineinandergreifen und dadurch leider sehr viele Wiederholungen mit sich bringen, was der Spannung nicht unbedingt zuträglich ist. Zwischenzeitlich wurde ich beim Lesen an Jostein Gaarders „Sophies Welt“ erinnert, doch während mich Sophie und ihre Geschichte fasziniert und gefesselt hat, war dies hier leider nicht der Fall.
Die Hauptfiguren waren mir nicht unsympathisch, einen wirklichen Zugang habe ich zu ihnen allerdings nicht bekommen. Dazu war mir vieles zu unpersönlich und austauschbar. So bin ich in Merelies Erzählstrang zum Beispiel immer wieder über die Formulierungen gestolpert, wenn es um ihre Großeltern ging. Denn obwohl sie bei ihnen aufgewachsen ist, ist genau dies die Formulierung, die genutzt wird. Immer heißt es „die Großmutter fragte…“, „der Großvater las in der Zeitung…“ und so weiter. Nichts Persönliches, kein Name, keine Anrede, die auf eine persönliche Beziehung schließen lässt. Auch die sogenannte Erklärung/Auflösung aller Mysterien am Ende ist für mich eher unbefriedigend und zu schnell abgehandelt.
Während mich – wie wohl unschwer zu erkennen ist – die Geschichte an sich nicht überzeugen konnte, die Umsetzung als Hörbuch dagegen durchaus. Franziska Trunte, Pia-Rhona Saxe, Kai Hochhäusler, Sabine Rosenberg-Lipinsky, Günter Merlau und Ina Kallmeyer leihen Siegfried Langers Geschichte ihre Stimmen. Sie erwecken sie zum Leben und ich bin fast sicher, dass ich nur dank ihrer Interpretation das Ende gehört habe, hätte ich es selbst gelesen, hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen.
Insgesamt kann ich daher nur sagen, dass die Umsetzung als Hörbuch gelungen ist, doch auf Grund der Vorlage kann ich leider nicht mehr als 2 – maximal 2,5 Sterne vergeben. Schade, ich hatte mir mehr erhofft.
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