Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung
R E Z I zu „Mordsblitz“ von Ulrike Busch
Seit Jahren schreibt sich Ulrike Busch durch meine Sehnsuchtsorte, von der Ostsee zur Nordsee – vom Timmendorfer Strand bis Sankt Peter-Ording – und ich war immer noch nicht dort. Sie erzählt voller Liebe von Wasser, Wind und steifer Prise, von Menschen, die mit ihren Romanen wachsen und mir inzwischen auch ans Herz gewachsen sind. Da entstehen eigene, kleine Storys, fern der Morde.
Jeden Ihrer Romane in den verschiedenen Reihen erwarte ich mit Spannung. Dem Krimi hat sie sich mit Leib und Seele verschrieben. In erster Linie geht es immer um Todesfälle, Menschen, die auf unnatürliche Art und Weise aus dem Leben scheiden. Sie greift aber auch immer wieder brisante Gegenwartsthemen auf und setzt sich damit auseinander. Zurzeit ist „Gendern“ angesagt, das ist natürlich für eine Schriftstellerin ein besonders heikles Thema und so nimmt das „Gendern“, die geschlechtergerechte Sprache, im aktuellen Buch einen nicht unwesentlichen Raum ein. Da schlagen schon mal die Wellen hoch und nicht nur am Meer, sondern auch im Mehrgenerationenhaus Anders und Stern. Damit ist klar, dass die Familie der Kriminalkommissare wieder mit im Boot ist.
In „Mordsblitz“ liegt die Leiche in einem kleinen Schutzhäuschen, direkt auf der Seebrücke von Sankt Peter-Ording. Es sieht aber nicht so aus, als hätte sie der Blitz getroffen. Es war wohl eher ein Messer oder ein anderer spitzer Gegenstand, den eine Person ihr in den Körper gedrückt hat. Wie auch immer, das Ermittlerteam steht erst mal wieder vor einem großen Rätsel. Nach dem es gelungen ist, die Neugierigen vom Tatort zu vertreiben, kann das bekannte Team um Fenna Stern und Tammo Anders, unterstützt von der Gerichtsmedizinerin Dr. Gerhild Linnenbrügger und den Kriminaltechnikern, mit den Ermittlungen beginnen.
Der Anzug, den das Opfer trägt, deutet auf einen Geschäftsmann hin. Ein Urlauber würde sich sicher nicht so an den Strand legen. Da das Handy und andere persönliche Dinge fehlen, gibt es keinen Hinweis zu seiner Identität. Auch von den neugierigen Gaffern hatte natürlich keiner etwas gesehen.
Noch in derselben Nacht finden die Männer der Kriminaltechnik das Handy und die Brieftasche des Toten. Das Bargeld fehlt, aber Ausweise etc. sind vorhanden. Nun ist klar, dass es sich bei dem Toten um den Chef einer Privatklinik handelt. Warum aber musste er sterben? Könnte es ein Raubmord gewesen sein? Oder wollte sich ein Patient für eine falsche Behandlung rächen? Oder aber jemand aus seinem Team hat noch eine Rechnung mit ihm offen? Viele Varianten werden durchgespielt, bis die Ermittler endlich auf der richtigen Spur sind.
Ich muss zugeben, ich habe mich auch in die Irre führen lassen und habe bis zum Schluss auf den falschen Täter gesetzt. Ulrike Busch hat es aber auch wieder ungemein geschickt gemacht und hat die Fäden so verworren gezogen, dass der Spannungsbogen wirklich erst auf den letzten Seiten fällt.
Ich möchte Ihnen, liebe Leser, das Buch sehr empfehlen, wie auch wieder den Besuch dieser wunderbaren Orte, die Ulrike Busch so liebevoll beschreibt.
Renate Singer
Gastleserin bei „Nicht ohne Buch“
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