Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung
Die Spur des Geldes
Annas Leben läuft gerade komplett aus dem Ruder. An nur einem Tag verliert sie ihren Job als psychologische Beraterin der Berliner Polizei wegen mangelnder Teamfähigkeit und ihr Vater stirb in seinem Restaurant in Rimini. Als nach seiner Beerdigung auch noch eine Leiche in seinem Pool treibt, ist das Chaos komplett – der Tote ist ausgerechnet Annas neuer Nachbar aus Berlin, der ihr seinen Wagen geliehen hatte. Was wollte er hier und woher wusste er überhaupt, wo sie wohnt? Und dann ist da noch die Tasche mit dem wirklich, wirklich vielen Geld, die sie kurz zuvor gefunden hat. Zu allem Überfluss stolpert ihr immer wieder ein verliebter Commissario vor die Füße, dessen „… intellektuellen Fähigkeiten auf keinen Fall mit seinem Äußeren mithalten können …“ (S. 49) und der unbedingt ihr Herz im Sturm erobern möchte, dabei aber leider oft übers Ziel hinausschießt.
Zum Glück kann sie sich auf ihre drei Freundinnen vom Krimi-Leseklub verlassen, die ihr in jeder noch so scheinbar ausweglosen Situation beistehen. Das ist zum einen Fabia, eine Anästhesistin, die immer die passende (Beruhigungs-)Pille in der Tasche hat. Emilia hat dank ihrer Oberweite einen Schlag bei Männern und neben ihrem Mann auch ihren Liebhaber fest im Griff. Und Tante Natti, die vierte im Bunde, ist ihre ehemalige Grundschullehrerin, die nie den Überblick verliert und genau weiß, welcher ihrer früheren Schüler ihnen wann und wie hilfreich sein kann.
„Vier Signoras und ein Todesfall“ ist ein schöner Urlaubskrimi mit viel italienischem Temperament und noch mehr Dolce Vita. Der Auftakt der Reihe von Giulia di Fano ist fesselnd und sehr rasant, denn nicht nur Annas Nachbar, auch ihr Vater scheint einige Geheimnisse gehabt zu haben, die das Kleeblatt hoffentlich im nächsten Band aufklären kann. Die Freundinnen sind sehr gewitzt und nutzen geschickt halbseidene Geschäfte und gegenseitige Gefallen, um bei ihren Ermittlungen ans Ziel zu kommen. Dabei werden ihnen nicht nur der verliebte Commissario und Annas ehemaliger Kollege aus Deutschland gefährlich, der die Spur ihres Nachbarn bis zu ihr verfolgt, sondern auch eine obskure russische Bande.
Hinter dem Pseudonym Giulia di Fano verbirgt sich ein Schriftstellerpaar, dass schon lange zusammen Krimis schreibt. Hier punkten sie neben Spannung auch mit Humor und einer kleinen Prise Liebe. Zudem hat das Buch genau die richtige Länge für einen verregneten Urlaubstag in Italien oder einen Sonntag auf der Couch zum Wegträumen ...
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